Montag, April 11, 2005

Blogpause

Heute beginnt das neue Semester (um präzise zu sein, die Vorlesungszeit, das Semester begann schon am 1. April) und damit ist es für mich einmal mehr Zeit, diesen Blog in einen Tiefschlaf zu versetzen. Außerhalb der Ferien fehlt mir die Zeit und der Nerv, den Blog hier fortzuführen. Die nächste vorlesungsfreie Zeit beginnt Mitte Juli, je nachdem wie viel ich zu tun habe, werde ich dann im Juli oder August zurückkehren und das Bloggen wieder aufnehmen.

Ich hoffe euch und eure Blogs dann wiederzusehen, es kamen in den letzten zwei Monaten einige interessantere Blogs hinzu, bei denen ich mich freuen würde, wenn sie fortgeführt würden. Und sicherlich sind bis dahin auch noch ein paar neue lesenswerte Blogs auf der Bildfläche erschienen. Bis die Tage.

Sonntag, April 10, 2005

Verbesserungsvorschläge für MSN Spaces

MSN hat vor wenigen Tagen das Beta-Stadium von MSN Spaces beendet. Viel geändert haben sie nicht mehr, im wesentlichen kamen einige Templates dazu und bestehende wurden teilweise etwas modifiziert. Begrüßenswert ist dabei, daß etliche etwas dezentere Templates dazugekommen sind, denn nicht jeder steht auf irgendwelche knallbunten Blumendesigns oder solche mit irgendwelchen Tier- oder sonstigen Themen-Motiven.

Dennoch fehlen nach wie vor ein paar wichtige Features, die eigentlich jedes moderne Blogging-System haben sollte.
  1. Daß es einige Templates mehr gibt, ist zwar schon ein Fortschritt, noch viel besser wäre es aber, man könnte sie selber ganz individuell gestalten. Bei der Konkurrenz von blogger.com geht das zum Beispiel. Da kann man durch Eingriffe in den HTML-Code ein ganz individuelles Webdesign kreieren, sofern man HTML beherrscht (was nun nicht so schwer ist). Vielleicht hat man bei MSN einfach Angst, die Mitglieder würden dann unbeabsichtigt ihren Space demolieren. Aber auch dem kann man vorbeugen, indem man einen Button einfügt, der den HTML-Code wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt

  2. Auch das Kommentar-System ist noch verbesserungsfähig. Manchmal möchte man die Diskussion zu einem Blog-Eintrag weiterverfolgen, verliert aber den Überblick, wo man überall einen eigenen Kommentar angefügt hat. In dem Fall wäre eine Option sinnvoll, daß man auf Wunsch automatisch per Email benachrichtigt wird, wenn bei irgend einem Blog jemand auf einen der eigenen Kommentare antwortet. Außerdem kann man Kommentare grundsätzlich ggf. nur löschen, sie aber im Gegensatz zu den Blog-Einträgen nicht editieren, um vielleicht etwas zu korrigieren. Was weiterhin nervt, ist die begrenzte Anzahl von Zeichen, die ein Kommentar maximal haben darf. Will man vielleicht mal etwas längeres schreiben, muß man seinen Beitrag in mehrere Kommentare splitten.

  3. Auch wäre ein automatisches Backup-Feature für den eigenen Blog nicht schlecht. Per Button werden dabei alle Einträge und Kommentare z.B. in einer zip-Datei zusammengefaßt, die man dann lokal auf der Festplatte speichern kann. Will man dagegen seinen Blog konventionell speichern, ist das eine zeitraubende Arbeit und man schleppt immer auch Code mit, den man nicht mal unbedingt braucht. Natürlich hat auch MSN Backups von allen Blogs (hoffentlich, für den Fall, daß die Server mal wirklich abkacheln), um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man aber auch dem User die Möglichkeit bieten, seinen Blog selber zu backupen. Auch das gibt es bei anderen Blog-Systemen.

  4. Gut wäre auch die Option, das Datum für den Blog-Eintrag modifizieren zu können. Manchmal hat man zwei Tage keinen Eintrag, dann aber an einem Tag gleich drei Einträge, die man aber lieber gleichmässig über die Wochentage verteilen möchte. Oder man schreibt fünf Einträge auf "Vorrat", die nicht sofort im öffentlichen Teil des Blogs erscheinen sollen, sondern erst nach und nach automatisch in den kommenden Tagen (z.B. wenn man in Urlaub fährt und der Blog dann automatisch weiterlaufen soll, mit Einträgen die man auf Vorrat gespeichert hat). Manchmal will man vielleicht auch ein Ereignis kommentieren, das schon mehrere Tage zurückliegt und da wäre es begrüßenswert, den Blog-Eintrag rückdatieren zu können.

  5. Positiv wäre zudem, wenn man die 30 MB die einem zur Verfügung gestellt werden, nicht nur für Bilder nutzen könnte, sondern auch für andere Dateien. Zum Beispiel Word- oder pdf-Dateien, mit Selbstgeschriebenem, das man zum Download anbieten möchte. Vermutlich kann man solche Dateien auch schon jetzt hochladen, doch die landen dann halt als "Fotos" in einem Fotoalbum.

  6. Zwar gibt es eine Liste mit aktualisierten Spaces, zusätzlich wäre jedoch ein Gesamtverzeichnis aller öffentlich zugänglichen Spaces nicht schlecht, das man dann durchstöbern kann, statt immer nur die Spaces zu sehen, die gerade eben aktualisiert wurden. Sinn und Zweck von MSN Spaces ist es doch auch, daß viele Besucher den eigenen Blog besuchen. Man könnte dann bestimmte Kategorien einführen, z.B. alle Spaces die sich mit dem Thema "Sport" befassen. In welche Kategorie der eigene Blog am ehesten paßt, legt der Benutzer dann selber fest. Ansatzweise findet man so etwas schon bei den englischsprachigen MSN Spaces unter dem Projekt "What's your story?", bei dem als eine Art Anreiz die besten Blogs vorgestellt werden. So etwas wäre für MSN Spaces in Deutschland auch nicht schlecht.
Links:

- Neue, längere Liste mit den jeweils aktualisierten Spaces (Deutsch)
- What's your story? -- Besonders erwähnenswerte MSN Spaces (English)

Samstag, April 09, 2005

Der Parasitenmörder *lol*

Heute lief auf ARTE der Film Shivers der in der deutschen Synchronfassung den Titel Der Parasitenmörder hat (= jemand der Parasiten umbringt? *lacht*). Ein absoluter 70er Jahre Kult-Horror-Streifen aus Kanada. Na ja, eigentlich ist kein Horrorfilm im engeren Sinn, zumindest kein Film, bei dem man sich die Augen zuhalten muß :p.

Der Plot: Ein etwas verrückter Professor gibt vor, Parasiten züchten zu wollen, die menschliche Organe ersetzen sollen. In Wahrheit vertritt er jedoch die Auffassung, die Menschheit hätte sich zu weit entwickelt und würde sich viel zu zügellos geben. Also entwickelt er einen Parasiten, der die sexuelle Lust der befallenen Menschen steigert und sich dann beim Akt der Akte von einem Wirt zum nächsten überträgt. Das erklärte Ziel: die Menschheit soll sich in einer riesigen großen Orgien selbst hinwegraffen *lacht*. Allein schon wegen dieser völlig durchgeknallten Background-Logik ist der Film sehenswert :D.

Der ganze Film spielt in einem Wohnkomplex, heute würde man so etwas Sozialbau nennen, aber in den 70ern waren eben diese Plattenbauten noch etwas fortschrittliches. Dadurch entsteht eine gewisse Komik, weil vieles von dem Zeug was im Film als Requisite als neu und innovativ auftaucht, heute wohl in der Mülltonne landen würde (z.B. ein Regenschirm mit einem durchsichtigen Plastikbezug). Der Wohnkomplex steht auf einer relativ entlegenen Insel und muß sich daher selbst versorgen. Eigener Arzt, eigener Supermarkt, eigene Reinigung, ein Schwimmbad, usw. und eben alles in diesen Plattenbau integriert.

Hier findet der Professor auch sein Opfer, eine junge Frau die er als lebendes Versuchsobjekt benutzt, indem er ihr den Parasit einpflanzt. Aus Gründen die aus dem Film nicht hervorgehen, bekommt er jedoch Skrupel, tötet die junge Frau, ätzt den Parasit in ihrem Bauch mit Säure weg und begeht anschließend Selbstmord. Damit beginnt der Film. Was der Professor nicht weiß ist, daß die junge Frau ein recht ausschweifendes Sexualleben führte (was bei der Wirkungsweise des Parasits ja eigentlich nur logisch ist) und dabei bereits mehrere Männer infiziert hat, die alle ebenfalls in diesem Wohnungskomplex leben.

Und es kommt wie es kommen mußte, die Parasiten steigern die Lust ihrer Opfer, sobald diese sich dann küssen, kann der Parasit von einem Wirt zum anderen wandern (wobei die sich dann natürlich auch im Magen der Wirte fortpflanzen). Schnell breiten sich die Parasiten immer weiter aus. Sie sehen aus wie überdimensionierte Blutegel, sind allerdings braun (und natürlich schleimig). Sie ernähren sich von Blut, verbrennen bei Kontakt aber auch die Haut ihrer Opfer (warum das nicht im Innern des Körpers passiert, verrät keiner :p). Am Ende sind dann alle Bewohner des Wohnkomplexes befallen und in der letzten Szene sieht man, wie sie nacheinander mit ihren Autos aus der Tiefgarage fahren um auch den Rest der Menschheit zu infizieren *lol*.

Obwohl der Film das in den 70ern noch stark verbreitete Ideal der "freien Liebe" (jeder mit jedem und überall) thematisiert, ist es kein Film, der in der Horizontalen spielt. Sex und Gewalt durchziehen zwar den ganzen Film, werden aber nicht explizit dargestellt sondern nur angedeutet. Dazu dann immer solche Sachen, die einen zum Schmunzeln bringen, wie das alte Kunstblut, das eben überhaupt nicht wie Blut aussieht, sondern wie rote Farbe (hat man fast immer in alten Filmen).

Meine absolute Lieblingsszene: der Hauptdarsteller schleppt seine Geliebte durch das Gebäude, muß jedoch feststellen, daß sie auch schon befallen ist. Und was macht er, als der Parasit aus ihrem Mund rausguckt? Versucht er ihn zu greifen? Nein, nicht doch, er haut seiner Ische erst mal ordentlich eine rein, damit diese den Parasiten wieder verschluckt bzw. er ihr dann einfach mit einem Stück Stoff den Mund zubindet, damit der gemeine Parasit nicht mehr rauskann *lacht*.

Diese alten Horrofilme leben weniger von irgendwelchen Splatter-Spezial-Effekten oder einem gruseligen Spannungsaufbau, sondern einfach von dieser unfreiwilligen Komik. Unfreiwillig deshalb, weil Handlungsweisen die damals im Kino konsequent erscheinen mußten, heute eher absurd und damit belustigend wirken. Hinzu kam, daß ARTE die Technik nicht ganz im Griff hatte und die ausgestrahlte Synchronversion zwischendurch immer zu einer englischen Originalfassung mit Untertiteln umschaltete *rofl*.

Links:

- IMDb-Eintrag zu "Shivers", 1975

Freitag, April 08, 2005

Die posthumen Leiden der Päpste

Paul Kreiner reflektiert im Tagesspiegel über die Begräbnisse der Päpste in den letzten 800 Jahren. Dabei stellt er fest, daß nicht selten Grabräuber zu gange waren. Wobei Grabräuber die Sache vielleicht nicht ganz trifft, da keine Gräber aufgebrochen worden sind, sondern Gegenstände noch während der Aufbahrung des verblichenen Papstes verschwanden. Mal nahmen sie nur seine Pantoffeln, mal wurde er über Nacht komplett entkleidet. Dabei ging es laut Kreiner oft gar nicht mal um eine materielle Motivation der Täter, sondern nur darum ein Souvenir zu ergattern.

Nicht alle Päpste wurden zudem so betrauert wie der letzte. Kreiner führt historische Beispiele an, bei denen das Volk gar nicht gut auf den verblichenen Papst zu sprechen war. So sollte der Leichnam von Pius IX. im Jahre 1881 (er war 1878 verstorben) vom Petersdom nach San Lorenzo fuori le Mura umgebettet werden. Dabei wurde die Prozession mit Steinen beworfen, einige Demonstranten versuchten sogar den Sarg in den Tiber zu werfen. Der Grund war, daß die Italiener sich von ihm verraten fühlten, weil er sich von einem liberalen Vorkämpfer für die Reichseinheit in einen Konservativen verwandelt hatte.

Als eine der ungewöhnlichsten Todesumstände nennt Kreiner jene, unter denen Johannes XXI. ums Leben kam: Das Dach seines Arbeitszimmers in Viterbo stürzte über ihm ein und man entschloß sich daraufhin ihn gleich vor Ort zu beerdigen.

Links:

- Räuber beim Heiligen Vater, von Paul Kreiner, Der Tagesspiegel, 08.04.05

Donnerstag, April 07, 2005

Kommunismus bei MSN :p

Sicherheitshinweis auf der neuen MSN Spaces Startseite:

"Denken Sie beim Erstellen Ihres persönlichen Space daran, dass alles, was Sie darin veröffentlichen, von den Personen verwendet werden kann, die sich Ihren Space ansehen können. Sie sollten niemals personenbezogene Informationen auf Ihrem Space veröffentlichen, z. B. Ihre Adresse, Telefonnummer, Personalausweisnummer oder Kreditkartendaten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrem Space!"

Alles kann von allen verwendet werden, alles gehört allen *lacht*