Sonntag, Juli 18, 2004

medienkritik -- fazit

alle drei artikel haben nichts weltbewegend neues zu tage gefördert. die kritik an den massenmedien im allgemeinen und dem fernsehen im speziellen existiert schon solange wie es diese medien gibt. wenn man jedoch der these folgt, daß sich deutschland in einer allgemeinen krise befindet, muß man die ursprünge dieser krise sicherlich nicht nur auf einer ökonomischen, sondern auch auf einer gesamtgesellschaftlichen ebene suchen. dazu gehört auch eine kritische betrachtung der massenmedien, wie sie auf die öffentlichkeit wirken, sie bestimmen. hier kann man meiner meinung nach schon eine zunehmende steigerung ins negative verorten. ein blick ins aktuelle fernsehprogramm taugt ganz gut, sich die zunehmende verelendung vor augen zu führen.

solche "kulturpessimistischen" artikel, wie sie hier vorliegen, kann man natürlich als zu wertkonservativ und elitär abtun. die situation ist jedoch eine andere als früher, denn die kulturkritik am fernsehen ist heute weniger moralischer und ästhetischer natur, sondern viel mehr pragmatisch und rational, wie mohr mit bezug auf stölzl ganz richtig schreibt:

(...) Plötzlich erscheint das alte kulturkritische Ressentiment gegenüber dem Fernsehen in neuem Licht: Die Kritik an Geschmacklosigkeit und schleichender Verblödung ist hier im Kern nicht mehr moralisch, sondern pragmatisch, nicht vorrangig ästhetisch, sondern ganz rational: Wenn tatsächlich immer mehr "Dumme" auf diese Weise nur noch dümmer werden sollten und die wenigen Klugen, falls sie noch zuschauen, jedenfalls nicht mehr klüger würden, dann wäre der Bildungssaldo negativ, und die ganze Gesellschaft trüge den Schaden davon - politisch, ökonomisch, kulturell. Genau danach sieht es derzeit aus (...)

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