Donnerstag, Februar 28, 2008

Honey



Nach fünf langen Jahren ist Erykah Badu, die Queen des modernen Souls, endlich wieder mit einem neuen Album da. Es trägt den Titel "New Amerykah Part One (4th World War)" und erschien erst vor ein paar Tagen.

Etwas länger draußen ist bereits die erste Singleauskopplung "Honey". Der Song sampled Nancy Wilsons "I'm in love" und klingt wie immer wunderschön. Als Co-Producer fungierte "9th Wonder" (Patrick Douthit).

Im Video durchstreift Erykah (vermutlich, man sieht ihr Gesicht nicht) einen Plattenladen, zu sehen sind dabei diverse legendäre LP-Cover die aber alle auf Erykah abgeändert wurden.

Es gibt auch ein Video-im-Video, hier parodiert Erykah dann ihren Ex-Freund André 3000 (von OutKast) bei dessen Auftritt im berühmten Video zu "Hey Ya!". Statt wie André in grün erscheint Erykah allerdings in pink. Musikalisch handelt es sich bei diesem Video-im-Video um einen Ausschnitt von "Annie" einem Stück der Edith Funker, einer "super group" die ein Nebenprojekt von Erykah ist.

Mittwoch, Februar 27, 2008

Das Fleisch der Wassermelone

"Das Fleisch der Wassermelone" (int.: "The Wayward Cloud", orig.: "Tian bian yi duo yun") ist eine taiwanesische Erotikkomödie des chinesisch-malaiischen Regisseurs Tsai Ming-Liang. Im Jahr 2005 wurde der Film auf der Berlinale mit drei Preisen ausgezeichnet, so daß er jetzt Mitte Februar zum ersten Mal von ARTE im Zuge des Berlinale-Begleitungsprogramms im Fernsehen ausgestrahlt wurde und kommenden Sonntag wiederholt wird.

"Das Fleisch der Wassermelone" spielt im Taipeh der Gegenwart, es ist Sommer, brütend heiß und ganz Taiwan leidet unter Wassernotstand. Inzwischen sind mehr Wassermelonen als Wasser vorhanden, weshalb die Regierung die Bevölkerung dazu auffordert, soweit möglich lieber den Saft von Wassermelonen zu trinken.

Und tatsächlich spielen Wassermelonen dann auch eine tragende Rolle im Film -- wenn auch nicht primär als Durstlöscher. Gleich in einer der ersten Szenen sieht man den Hauptdarsteller Lee Kang-Sheng als Pornoakteur Hsiao Kang wie er exzessiv eine halbe Melone leckt und fingert, die sich sein weiblicher Counterpart ("die Japanerin") zwischen die Schenkel geklemmt hat. Und ähnlich zieht sich der Einsatz von Melonen dann auch durch den Rest des Films.

Die Figur des Hsiao Kang ist keine Unbekannte im Universum von Regisseur Tsai Ming-Liang (dessen Filme alle aufeinander Bezug nehmen und direkt oder indirekt zusammenhängen). Er tauchte bereits in "What Time Is It There?" (orig.: Ni neibian jidian) auf, dort noch als jemand der Uhren auf der Straße vertickt. Weil sich das nicht mehr lohnt, ist er nun mit einer minimalistischen Filmcrew (Regisseur, Beleuchter, Kameramann, "die Japanerin") zugange, die in der Hitze des Sommers in einem Wohnhaus vom Typ Plattenbau einen Porno dreht.

Wie es der Zufall will, wohnt im selben Wohnhaus auch Hsiaos Ex-Freundin Shiang Chyi (Chen Shiang Chyi), die in "What Time Is It There?" nach Frankreich verschwunden war (soweit ich das aus den Rezensionen rekonstruieren kann) und nun wieder da ist. Wie nicht anders zu erwarten, kommen sich Hsiao und Shiang schnell wieder näher.

Dieser Wiederannäherungsprozeß zwischen Hsiao und Shiang, Hsiaos neue Tätigkeit als Pornodarsteller, die teilweise absurd komischen Improvisationskünste der Menschen im Zeiten von Wasserknappheit und schließlich die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Wassermelonen -- darum kreist im wesentlichen der Plot des Films. Wobei es Tsai Ming-Liang gelingt, diese Elemente wundervoll zu verweben.

"Das Fleisch der Wassermelone" wird in der Regel als "Erotikkomödie" klassifiziert, was allerdings angesichts der besonders für das deutsche Fernsehen schon recht expliziten Sexszenen stark verniedlichend wirkt. So ist "die Japanerin" am Ende bewußtlos (um mal von der noch harmlosesten Interpretation auszugehen), nachdem sie beim Masturbieren mit einer Wasserflasche den Verschluß der Flasche in den Untiefen ihrer Liebesgrotte verloren hat (ob wirklich das zu ihrem Knockout führte, sei mal dahingestellt).

Doch die Jungs wollen ihren Porno zuende drehen, also hat Hsiao Sex mit der bewußtlosen "Japanerin". Am Ende ejakuliert er jedoch in den Mund von Shiang, die die Szenerie beobachtet hatte und akustisch mit eingestiegen war (sie war eher zufällig an das Filmset geraten, nachdem sie "die Japanerin" bewußtlos im Fahrstuhl gefunden hatte). Solche Szenen wirken natürlich extrem.

Dennoch schafft es Tsai Ming-Liang auch immer wieder groteske Komik einfließen zu lassen, etwa wenn Pornoregisseur und Beleuchter versuchen den oben erwähnten Schraubverschluß der Wasserflasche "wiederzufinden" oder wenn Shiang vor lauter Langeweile mit einer Wassermelone unter dem Hemd eine Schwangere spielt und die Melone nach dem plötzlichen Einsetzen der "Wehen" in einer schier endlos wirkenden Sequenz dann einsam im Treppenhaus "gebiert".

Martin Rosefeldt schrieb 2005 in einer Rezension "Diese Kombination aus schnödem Hyperrealismus (...) und stilisiertem Kitsch, erzeugt eine seltsame Spannung zwischen Komik und Tragik, zwischen Groteske und Melodram, Lakonie und Tristesse. Tsai Ming-Liangs Bilder sind sicher das Mutigste und Witzigste, was der diesjährige Wettbewerb zu bieten hatte und dies ohne jedes pornographisch-sensationalistische Kalkül" (ARTE).

Ob der Film wirklich ohne "jedes pornographisch-sensationalistische Kalkül" daher kommt kann man diskutieren. Diese These wäre insofern zu bejahen, als daß der Film natürlich selbst kein Porno ist, sondern den Dreh eines Pornos auf einer Metaebene veranschaulicht, diesen Vorgang in seinen eigenen Plot einbindet. Zweitens ist selbst das fast nur eine Beiläufigkeit im gesamten Film, denn es geht natürlich nicht nur um den Sex im heißen Sommer, sondern auch um das Setting drum herum.

Auch daß die Dialoge auf ein absolutes Minimum reduziert sind, stört nicht wirklich, da das Handeln der Akteure für sich spricht. Etwas nervig sind hingegen die infantilen Musical-Einlagen, die den Film "leitmotivisch durchziehen" (Rosefeldt), dabei allerdings nur sehr bedingt unterhaltsam wirken. Faktisch sind sie überflüssig. Ansonsten wäre natürlich noch einzuwenden, daß einem Zuschauer dem Tsai Ming-Liangs Werke nicht vertraut sind, sicherlich etliche Anspielungen entgehen.

Insgesamt ist "Das Fleisch der Wassermelone" aber ein sehr unterhaltsamer, tragisch komischer Film, der jedem zu empfehlen ist, der schon immer wissen wollte, wozu Wassermelonen außer zum Verzehr noch gut sein können, und der kein Problem mit einer streckenweise doch recht expliziten Darstellung von Sex hat.

Zu sehen ist der Film auf ARTE am Sonntag den 02.03. (in der Nacht zu Montag) um 0:50 Uhr.

Dienstag, Februar 26, 2008

Let Me Think About It



Der niederländische House-DJ und Musikproduzent Fedde le Grand hat zusammen mit der dänischen Sängerin Ida Corr einen Clubhit gelandet.

"Let Me Think About It" heißt das gute Stück, in der Wikipedia heißt es "The song has a decidedly upbeat and techno feel, with a 'jerky' beat. The song also has an element of jazz". Wobei dieses "element of jazz" freilich nicht allzu sehr zum Tragen kommt. Als Clubtrack funktioniert das Stück aber definitiv gut.

Im Video sieht man neben Fedde und Sängerin Ida auch noch weitere Tänzerinnen, die Ida sehr ähnlich sehen und leicht bekleidet durchs Bild hopsen. Kein bahnbrechendes Video, aber nett anzusehen.

Montag, Februar 25, 2008

Low



Flo Rida ist ein aus Florida stammender Nachwuchs-Rapper der es mit dem hier vorgestellten Track "Low" auf Platz 1 der US-Charts geschafft hat. Der wurde produziert und gefeatured von T-Pain der zur Zeit eine größere Nummer zu werden scheint, sein Name taucht relativ oft auf.

Das Video spielt in einem Club, hauptsächlich zu sehen sind Flo Rida und T-Pain. Da der Song gleichzeitig auch der offizielle Soundtrack zum Tanzfilm "Step Up 2 the Streets" ist, wurden von dort einige Szenen in das Video hineingeschnitten. Ansonsten ist es ein typisches HipHop-Video zu einem recht eingängigen Track.

Sonntag, Februar 24, 2008

EUReKA -- Die geheime Stadt

Eureka - Die geheime Stadt (oft auch EUReKA geschrieben, da das Schlagwort sonst noch eine Menge anderer Dinge bezeichnet) ist eine Science-Fiction Serie, die ab kommenden Montag (25.02.) jede Woche um 21:10 Uhr auf Pro7 läuft.

Eureka ist eine Kleinstadt in den USA (es gibt in den USA mehrere echte Städte die Eureka heißen, allerdings keine bei Salem in Oregon, wo die fiktive Stadt in der Serie vermutet wird), die allerdings ein nicht ganz unbedeutendes Geheimnis birgt: In ihr versammelt sind die besten und fähigsten Wissenschaftler der USA samt Forschungseinrichtungen.

Klar, daß in einer Stadt in der so viele Hochbegabte, Quantenphysiker und Mathegenies aufeinander hocken auch schon mal das ein oder andere daneben geht bzw. in die Luft fliegt. In der Pilotfolge baut ein übermotivierter Wissenschaftler eine Maschine die das Raumzeitkontinuum auseinanderzureißen droht. Hilfe hatte er dabei von Außen, denn natürlich haben auch feindliche Mächte und Industriespione ein Auge auf Eureka und seine Produkte geworfen.

Daher hat Eureka wie jede normale Kleinstadt auch einen Sheriff (der in Warheit alllerdings einen viel höheren militärischen Rang hat), der für Recht und Ordnung sorgt. Diese Position übernimmt schließlich Hauptdarsteller Colin Ferguson als Jack Carter, nachdem der vorhergehende Sheriff in der Pilotfolge schwer verletzt wird.

Zu Beginn weiß Jack aber noch nichts von seinem neunen "Glück", er ist US Marshall und überführt in seinem Wagen eine junge Flüchtige. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um niemand geringeren als seine eigene pubertierende Tochter Zoe Carter (Jordan Hinson). Jack und seine Frau leben getrennt, wofür Zoe ihm die Schuld gibt. Im Kern des Vater-Tochter-Konflikts geht es darum, daß er ein Workaholic ist, der so fixiert auf seine Arbeit ist, daß er kaum noch Zeit für seine Familie hat. Also ein ganz klassischer Konflikt (eine ähnliche Situation findet sich z.B. bei "Shark").

Jack kommt mit seinem Wagen von der Straße ab, nachdem er einem Hund namens "Lowjack" ausweichen mußte. Daraufhin muß er in Eureka verweilen, bis der Mechaniker Henry Deacon (Joe Morton), der früher mal ein NASA-Ingenieur war, seinen Wagen repariert hat. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wird er in einen laufenden Fall verwickelt und erfährt so nach und nach mehr über das Geheimnis der Stadt samt ihrer Einwohner.

Zum einen wäre da Allison Blake (Salli Richardson-Whitfield) die als Agentin des Verteidigungsministeriums (DoD) als Schnittstelle zwischen Pentagon und Eureka fungiert. Allison hat zwei Ehen hinter sich, aus der ersten hat sie ihren autistischen Sohn Kevin der ein junges Mathegenie ist. Der Vater / Ehemann verstarb.

In zweiter Ehe war sie mit Nathan Stark (Ed Quinn) liiert, der inzwischen Leiter der Forschungseinrichtung ist und den arroganten und oft auch skrupellosen Topwissenschaftler mimt. Allison ist so etwas wie die "Feuerwehr", die immer als erste auftaucht, wenn in Eureka etwas schief läuft. Zunehmend kriegt das aber der neue Sheriff Carter an den Hals.

Dr. Beverly Barlowe (Debrah Farentino) ist die "femme fatal" in Eureka. Als exzellente Psychotherapeutin betreut sie die Eliten des Landes, betreibt aber nebenher als Tarnung auch noch eine kleine Pension in der Stadt. Sie gibt sich aufreizend und hat eine magische Wirkung auf Männer. Als zwielichtige Figur arbeitet sie für die (nicht näher spezifizierte) Gegenseite und begeht gleich in der Pilotfolge einen heimtückischen Mord.

Matt Frewer spielt den lokalen "Safarijäger" Jim Taggart. Er fängt ein, was immer aus den Forschungslabors ausbricht (was ihm nur bei "Lowjack" der angeblich einen IQ von 130 hat nicht gelingen will). Er ist der typische Serien-Sidekick, immer etwas merkwürdig drauf aber eben einer von "den Guten".

Weiterhin steht dem neuen Sheriff mit Deputy Jo Lupo (Erica Cerra) eine ehemalige Elitesoldatin zur Verfügung. Obwohl die Figur recht maskulin angelegt ist (sie ist die "Frau fürs Grobe") und Jo so ihre Probleme mit Männern hat, wirkt sie in Wahrheit natürlich sehr attraktiv und feminin.

Nachdem Jack in der Pilotfolge einen Fall erfolgreich lösen kann, der ohne seine Hilfe wohl nicht zu lösen gewesen wäre, wird er vom US Marshall zum Sheriff von Eureka "befördert" und lebt von nun an dort mit seiner Tochter.

Die Serie ist sicherlich kein absolutes Meisterwerk, sie ist aber unterhaltsam und die Drehbücher sind solide aufgebaut. Zu hoffen bleibt daher, daß Pro7 die Serie nicht wie zuletzt bei Doctor Who nach drei oder vier Folgen gleich wieder einstellt.

Samstag, Februar 23, 2008

Elvis



These New Puritans (TNPS) ist eine junge Band aus dem Süden Englands deren Sound irgendwo zwischen Punkrock und elektronischer Musik liegt. Ende Januar kam in GB ihr erstes Album "Beat Pyramid" heraus.

"Elvis" ist die erste Singleauskopplung aus dem Album. Der Track kommt zwar nicht ganz so hart rüber, wie die ersten 30 Sekunden hoffen lassen, rockt aber dennoch recht annehmbar.

Das Video zeigt die in schwarzes Ambiente gehüllten Gesichter und nackten Oberkörper der Bandmitglieder, deren Haut sich durch einen starken Luftstrom zu verformen scheint; denkbar wäre daß es in einem Windkanal gedreht wurde (oder es wurde durch Tricktechnik nachgeholfen).

Freitag, Februar 22, 2008

Crank That



Der gerade mal erst 17 Jahre alte Soulja Boy hat im letzten Jahr -- über das Internet bekannt geworden -- mit "Crank That" einen absoluten Hit gelandet. Passend zu seiner Musik erdachte er auch gleich seinen eigenen Tanzstil, der inzwischen legendär ist.

Im Video wird eben diese Erfolgsgeschichte nachgezeichnet. Inzwischen gibt es zig Remixe und Parodien des Stücks, bei YouTube finden sich sogar zahlreiche Zeichentrick-Versionen wie etwa eine mit Spongebob, die allein schon wahnsinnige 24 Millionen Views zu verzeichnen hat.

Ob Soulja Boy ein One-Hit-Wonder bleibt oder es schafft sich zu etablieren bleibt abzuwarten, "Crank That" ist jedenfalls ein absoluter Ohrwurm.