Donnerstag, August 25, 2005

Pat Robertson ruft zur Ermordung von Hugo Chávez auf

Der einflußreiche, erzkonservative US-Fernsehprediger Pat Robertson hat zur Ermodrung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez aufgerufen. "Wir haben die Fähigkeit, ihn auszuschalten, und ich glaube die Zeit ist gekommen, daß wir diese Fähigkeit nutzen (...) Wenn er glaubt, wir wollten ihn umbringen, dann ist das genau das, was wir tun sollten", sagte Robertson in seiner Sendung "The 700 Club" am Montagabend.

Weiter sagte er, den "Diktator" in Caracas zu beseitigen sei "viel billiger, als einen Krieg zu beginnen". Chavez wolle sein Land zu einem Stützpunkt für kommunistische Infiltration und muslimischen Extremismus machen

Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA sind seit langem bekannt, aber das stellt vermutlich noch mal eine weitere Eskaltionsstufe dar. US-Stellen gingen denn auch sofort auf Distanz zu der Äußerung, Verteidigungsminister Rumsfeld sagte so etwas verstieße gegen das Gesetz und versicherte, sein Ministerium tue so etwas nicht. Der Sprecher des Außenministeriums, Sean McCormack, nannte Robertsons Äußerung "unangemessen".

Robertson ruderte inzwischen zurück und sagte er sei fehlinterpretiert wurden: "Ich sagte, unsere Spezialkräfte sollten ihn entfernen und entfernen kann viel heißen, auch kidnappen". Weitere Konsequenzen scheint die Affäre für ihn nicht zu haben.

Ralf Leonhard kommentiert in der taz: "Doch gerade, was den Terrorismus betrifft, wird in Washington mit zweierlei Maß gemessen. Man stelle sich nur vor, ein muslimischer Imam hätte in den USA via Fernsehen zur Ermordung eines Staatschefs aufgerufen."

Links:

- "Mordaufruf gegen Venezuelas Staatschef", SPON, 23.08.05
- "US-Regierung distanziert sich von Mordaufruf gegen Chavez", SPON, 24.08.05
- "CIA-Traditionen in Venezuela", taz, 25.08.05
- "Haßprediger des Tages", junge Welt, 25.08.05

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