Freitag, März 18, 2005

Zur Telenovalisierung der Geschichte vom häßlichen Entlein

Qf diskutiert in ihrem aktuellen Blog-Eintrag die Frage, ob die ausgesprochen erfolgreiche und populäre Telenovela "Verliebt in Berlin" ein Plagiat ist oder nicht. Sie verweist dabei auf eine kolumbianische Telenovela mit dem Titel "Yo soy Betty, la fea" aus dem Jahre 1999, die einen ähnlichen Plot hat wie "Verliebt in Berlin" und selbst in China ausgesprochen erfolgreich war.

In der Tat haben Telenovelas ihren Ursprung in Mittel- und Südamerika, wo sie sich ausgesprochener Beliebtheit erfreuen. Im Gegensatz zur amerikanischen "Daily Soap" (bei uns z.B. GZSZ oder Marienhof), haben Telenovelas einen festen Anfang und ein festes Ende. Es geht also nicht um eine Endlosgeschichte, die von verschiedenen Autoren immer weiter fortgeschrieben wird, sondern um die Erzählung eines "Romans" innerhalb einer festgelegten Anzahl von Folgen.

Die erste Telenovela in Deutschland war "Bianca -- Wege zum Glück" (ZDF) dessen Erfolg sich aber nach meinem Erkenntnisstand in Grenzen hält (zumindest liest man nicht viel über die Serie). Erfolgreicher ist die SAT1-Telenovela "Verliebt in Berlin", in der es um die Entwicklung einer jungen Frau geht, die zunächst nicht unbedingt die Attribute mitbringt, die man braucht, um als "attraktiv" und selbstbewußt zu gelten. Was sich dann aber wohl nach und nach ändert.

Die Geschichte vom häßlichen jungen Entlein das zum schönen Schwan mutiert, geht zurück auf den Dänen Hans Christian Andersen (1805-1875), dessen Märchen auf Deutsch das erste Mal um 1840 erschienen. Lange vor irgendwelchen Telenovelas aus Kolumbien oder Deutschland.

Links:

- Definition des Begriffs "Telenovela" bei Wikipedia
- Website der Telenovela "Verliebt in Berlin"
- IMDb-Eintrag zur Telenovela "Yo soy Betty, la fea"
- Wikipedia-Eintrag zu Hans Christian Andersen
- "Das häßliche junge Entlein" im Original

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