Mittwoch, März 30, 2005

Zemeckis Filme

In ihrem Blog beklagt Dana, daß es keine "detailverliebten, durchdachten und wirklich lustigen Filme" mehr gibt, wie die von Robert Zemeckis. In der Tat wäre ein Mehr an Filmen, die zugleich komisch wie intelligent gemacht sind, nicht schlecht. Aber dafür nun ausgerechnet Robert Zemeckis als Beispiel anführen?

Sicherlich sind Filme wie "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" oder die von Dana so geschätzte "Zurück in die Zukunft"-Trilogie unterhaltsame Klamotten -- aber eben auch nicht mehr. Sie sind nicht viel besser oder schlechter als der ganze Comedy-Wurst, der momentan im Kino läuft.

Letztlich ist es immer eine Frage der Relationen. Dana führt als Gegenbeispiel Vin Diesel an. Natürlich reichen die Proleten-Filme in denen Vin Diesel mitgewirkt hat (Triple X, Riddick, The Fast and the Furious; wobei letzterer noch verhältnismäßig gut gemacht ist) nicht an die Filme von Robert Zemeckis heran.

Andererseits ist aber Zemeckis eben auch nur zweite Liga, wenn man seine Komödien z.B. mit denen der Coen Brüder (z.B. "The Big Lebowski", "Fargo"; beides allerdings keine reinen Komödien) oder denen von Terry Gilliam (hat zusammen mit Terry Jones die Monty Python Filme gemacht und z.B. auch "Fear and Loathing in Las Vegas" verfilmt) vergleicht.

Die stärkeren Filme von Zemeckis sind eher die Nicht-Komödien, wie z.B. die wirklich gute Verfilmung von Carl Sagans Klassiker "Contact". Ich persönlich finde den Film zwar etwas langatmig, er gehört aber trotzdem zu einem der besseren von Zemeckis. Auch "Cast Away" könnte man dazu zählen, obwohl der zu sehr auf Tom Hanks baut. Bei "Schatten der Wahrheit" möchte man dagegen eigentlich die ganze Zeit immer auf die Vorspultaste drücken, bis vielleicht endlich mal etwas passiert.

Der mit Abstand beste Film von Zemeckis ist natürlich "Forrest Gump", hier gelingt ihm eine Verknüpfung von komischen und tragischen Elementen, die ihm so schnell sicherlich keiner nach machen kann. Aber der Film ist eine Ausnahme, alles was Zemeckis davor oder danach gedreht hat, war nicht halbso gut. Der letzte Streifen von Zemeckis, "Polarexpress", war ein auf technisch hohem Niveau produzierter Animationsfilm, der aber wohl eher nur Kinder begeistern kann.

Zemeckis baut in seine Filme gerne allgemein- oder lebensphilosophische Elemente ein. Im besten Fall könnte man das als intelligente Bereicherung betrachten, im schlechtesten Fall wirkt es nervig und aufgesetzt. Ich finde seine Filme zumindest oft zu lang und zu geschwätzig.

Links:

- Danas Blog-Eintrag zu Zemeckis
- IMDb-Eintrag zu Robert Zemeckis
- IMDb-Eintrag zu Joel Coen
- IMDb-Eintrag zu Terry Gilliam

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