Dienstag, März 01, 2005

Vom Feng-Shui-Brunnen in der Urinal-Rinne

Eben habe ich im "Unterschichtenfernsehen" (ein Begriff, erst vor wenigen Wochen von Harald Schmidt geprägt, jetzt schon so gut wie im Duden), genauer gesagt auf VOX, in eine amüsante Folge der Doku-Soap "Unser Traum vom Haus" hineingezappt (wichtig beim Lästern übers Unterschichtenfernsehen: man hat es sich grundsätzlich nicht angesehen, sondern immer nur zufällig hineingezappt ;). Zu sehen, wie sollte es anders sein, Mitmenschen und ihre Probleme beim Eigenheimbau.

Von diesen Eigenheim-Doku-Soaps gibt es einige, das Muster nach dem sie funktionieren ist immer in etwa dasselbe: arme Mittelstands-Familie wird von einem skrupellosen Baulöwen über den Tisch gezogen und ist jetzt pleite. Man sieht viele Tränen, mangelhaft verarbeitete Häuser und einen Gutachter, der entsetzt diese Mangelhaftigkeit offiziell feststellt. Wie jedes Skandalkonzept in Doku-Soaps ist auch dieses nach oben hin offen. Nur noch eine Frage der Zeit, bis uns eine junge Frau unter Tränen erzählt, wie sie wegen dem ganzen Streß ihr Baby verloren oder der Mann sich vor lauter Ärger wegen Konzentrationsmangel auf dem Bau den Arm abgesägt hat.

Ganz so krawallartig geht es bei es bei "Unser Traum vom Haus" nicht zu. Da haben die Protagonisten zwar auch Probleme und Sorgen, aber am Ende gelingt ihnen doch der Bau des Eigenheims.

In der heutigen Folge war unter anderem ein Mann zu sehen, der ein altes "Klohaus" in einen Friseursalon verwandeln will. Er renoviert das komplette Haus, doch der Clou dabei: der Salon soll so eingerichtet werden, daß er an die Geschichte des "Klohauses" erinnert. Zwecksdessen werden dann die Haare der Kunden und Kundinnen in Bidets gewaschen (die allerdings neu angeschafft werden)! *lol* Das Bidet ist in Originalhöhe angebracht, also liegt der Kunde. "Weil das viel bequemer ist, finde ich", sagt der stolze Besitzer.

Was ich mich dabei frage, wenn der Kunde dann auf dem Boden liegt (hat der Friseurmeister alles vorgemacht, wie der Kunde dann mit seinem Atlasknochen auf der Kante des Bidets liegt usw.), wo steht dann die Frisöse, pardon, ich meine Friseurin? Beugt sie sich zum Kunden runter? Setzt sie sich im Schneidersitz auf den Boden? Oder stellt sie sich breitbeinig über ihn?

Und wie läuft so ein Gespräch am Anfang ab? "Guten Tag die Dame, einmal waschen, schneiden, legen? Bitte sehr, stecken Sie doch schon mal Ihren Kopf in die Kloschüssel da drüben, ich komme gleich" *lacht*. Okay, etwas übertrieben, aber ein Bidet dient nun mal primär dazu den Intimbereich zu säubern, würde es einem da nicht etwas komisch vorkommen, wenn der Friseur einem darin auf einmal die Haare wäscht (selbst wenn diese Bidets dann wirklich nur dazu und zu nichts anderem benutzt werden, wie der Friseurmeister betont *lol*) ? Der Gedanke ist dem Friseurmeister natürlich auch schon gekommen, trotzdem ist er von seiner Idee überzeugt.

Und weil das so ist, soll es in seinem Laden auch noch weitere Gadgets geben, so soll z.B. die Urinal-Rinne des ehemaligen Klohauses in einen Feng-Shui-Brunnen umgewandelt werden, tja, innovativ muß man eben sein *roflmao*.

P.S.: SPON berichtete heute in einem Artikel, daß in Polen eine Behörde den Friseurinnen untersagt hat, in Tangas zu arbeiten :p.

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