Mit schlappen 725 Folgen und einer Geschichte die bis ins Jahr 1963 zurückreicht ist "Doctor Who" wohl eine der erfolgreichsten Science-Fiction-Serien aller Zeiten (neben StarTrek). Die neuen, seit 2005 gedrehten Folgen zeigt ProSieben nun etwas versteckt jeden Samstag mit einer Doppelfolge von 17 bis 19 Uhr.
Die Hauptfigur ist "Der Doktor", der keinen näher bekannten Namen hat, was dann immer wieder zur Nachfrage "Doktor wer?", also "Doctor who?" führt. Der Doktor gehört einer außerirdischen, aber menschlich aussehenden Spezies an, die sich die Timelords nennen. Wobei der Doktor der letzte seiner Art ist. Die Timelords sind in der Lage durch Raum und Zeit zu reisen, wobei es ihnen aber strikt untersagt ist, sich in die Geschehnisse die sie beobachten einzumischen. Eine Regel, die der Doktor immer wieder bricht, was dann auch immer wieder negative Konsequenzen hat.
Das Raumschiff mit dem sich der Doktor durch Raum und Zeit bewegt ist die TARDIS, eine Abkürzung für "Time And Relative Dimensions In Space". Die TARDIS verfügt über eine Tarnvorrichtung die es ihr ermöglichen soll, sich unauffällig an die jeweilige Umgebung anzupassen. Zu den diversen Defekten unter denen die TARDIS des Doktors leidet gehört aber, daß sie immer wie eine britische Notrufsäule aussieht, die blaue Police box. Erst die Serie hat dazu geführt, daß diese blauen "Polzeihäuschen" in England einen ähnlichen Kultstatus erhielten, wie die noch bekannteren roten Telefonzellen.
Die Tatsache, daß der Schauspieler der den Doktor spielt über 40 Jahre hinweg immer wieder ausgewechselt werden mußte, wurde in den Plot der Serie integriert. Der Doktor reinkarniert immer wieder. So gab es bereits 10 Schauspieler, die die Rolle des Doctor Who übernahmen, in der ersten der neueren Staffeln aus dem Jahr 2005 wird er von Christopher Eccleston gespielt ("9. Doktor"), nach dessen Ausstieg aus der Serie dann von David Tennant ("10. Doktor").
An der Seite des Doktors befanden sich seit jeher diverse Companions, meistens Erdenbürger aus der Gegenwart, die den Doktor neugierig begleiten und ihm in zahlreichen Auseinandersetzungen mit böswilligen Außerirdischen beistehen. In den aktuellen Folgen wird diese Rolle durch Billie Piper wahrgenommen, die die attraktive Verkäuferin Rose Tyler spielt.
Gleich in der ersten Folge wird Rose von zum Leben erwachten Plastik-Schaufensterpuppen angegriffen. Der Doktor rettet sie und Rose revanchiert sich in dem sie ihrerseits den Doktor im Kampf mit dem "Chef-Plastik-Monster" rettet. Daraufhin nimmt der Doktor sie mit und beide reisen in der zweiten Folge fünf Milliarden Jahre in die Zukunft, wo der Erde die endgültige Vernichtung durch das natürliche Erlöschen (Kollabieren) der Sonne bevorsteht. Der "letzte Mensch" ist eine Frau die aussieht wie ein aufgespanntes Laken und einen Anschlag auf die VIPs plant, die dem außergewöhnlichen Spektakel von einer Raumstation aus beiwohnen wollen.
Die neuen Folgen von Doctor Who scheinen gut gelungen, der oft trocken-britische Humor mit vielen Anspielungen auf gesellschaftliche Zustände in der Gegenwart schimmert immer wieder durch. Hatten die alten klassischen Folgen früher nur 25 min. und ausgesprochen "brutale" (oft nervige) Cliffhanger, haben die neuen Folgen nun jeweils 45 min. und sind jeweils in sich abgeschlossen (von einigen Doppelfolgen mal abgesehen). Die Serie macht dies deutlich sehenswerter. Auch moderne Special Effects haben natürlich Einzug erhalten, allerdings nicht so massiv, daß sie die Handlung überdecken würden.
Daß ProSieben diese von der BBC produzierte eigentlich auch für die Primetime gedachte Serie ins nachmittägliche Samstag-Programm abschiebt ist ebenso typisch wie peinlich. Eine derartig gutgemachte Kultserie hat einen würdigeren Sendeplatz verdient. Andererseits muß man vermutlich dankbar sein, daß ProSieben die Serie überhaupt ausstrahlt. Bleibt abzuwarten, ob sie die erste Staffel wenigstens konsequent durchsenden und dann vielleicht sogar die zweite nachlegen.
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