solche "kulturpessimistischen" artikel, wie sie hier vorliegen, kann man natürlich als zu wertkonservativ und elitär abtun. die situation ist jedoch eine andere als früher, denn die kulturkritik am fernsehen ist heute weniger moralischer und ästhetischer natur, sondern viel mehr pragmatisch und rational, wie mohr mit bezug auf stölzl ganz richtig schreibt:
(...) Plötzlich erscheint das alte kulturkritische Ressentiment gegenüber dem Fernsehen in neuem Licht: Die Kritik an Geschmacklosigkeit und schleichender Verblödung ist hier im Kern nicht mehr moralisch, sondern pragmatisch, nicht vorrangig ästhetisch, sondern ganz rational: Wenn tatsächlich immer mehr "Dumme" auf diese Weise nur noch dümmer werden sollten und die wenigen Klugen, falls sie noch zuschauen, jedenfalls nicht mehr klüger würden, dann wäre der Bildungssaldo negativ, und die ganze Gesellschaft trüge den Schaden davon - politisch, ökonomisch, kulturell. Genau danach sieht es derzeit aus (...)
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