Mittwoch, März 24, 2004

heute 22:15 pro7: the simple life mit paris hilton

bei paris hilton, handelt es sich nicht um ein hilton-hotel in paris wie mancher vielleicht vermutet ;), sondern um eine der beiden steinreichen erbinnen des hoteliers hilton.

paris gilt als unartiges mädel, das sich gern selbst in szene setzt. in der realityshow the simple life zieht sie zusammen mit nicole ritchie (der tochter des sängers lionel ritchie) für ein paar wochen auf einen bauernhof, um sich dort als bäuerin zu verdingen. wie man sich vorstellen kann, wirken die beiden mit dem goldlöffel im mund geborenen gören in dieser umgebung leicht deplatziert. ob das ganze wirklich witzig ist oder einfach nur affektiert wirkt, wird man sehen.

in den usa war die serie der absolute quotenkracher und schlug sogar ein parallel ausgestrahltes exklusiv-interview mit george w. bush über die ergreifung saddams. eine zweite staffel ist in den USA schon in planung. ob der erfolg hier in deutschland eben so groß sein wird, wird sich erst noch herausstellen, zumindest war paris hilton als medienfigur in den USA schon vor der serie viel bekannter als jetzt hier in deutschland.

Nachtrag:

Der Eintrag stammt aus der Zeit unmittelbar vor dem Start der ersten "Simple Life" Staffel auf Pro7. "Damals" (März 2004) mußte man den Leuten in Deutschland wirklich noch erklären, wer Paris Hilton ist. Erst danach tauchte sie auch vermehrt in der deutschen Boulevard-Presse und in irgendwelchen Features auf VIVA und MTV auf. In den USA hat der Hype um ihre Person bereits lange vor "Simple Life" eingesetzt und erreichte dann wie immer erst verspätet auch Kontinentaleuropa. Das ist insofern interessant, als daß man in Deutschland heute subjektiv das Gefühl hat, Paris Hilton als Promi schon deutlich länger zu kennen -- was aber eben auf die Masse einfach nicht zutrifft. Wo immer ich damals ihren Namen beiläufig erwähnte, keinem sagte er etwas.

Was macht Paris Hilton nun besonders? Nun, sie hat es geschafft 135 Millionen Dollar allein dadurch zu machen, daß sie sie ist. Während Personen wie Britney Spears zumindest tatsächlich etwas arbeiten (nämlich Platten machen und die millionenfach verkaufen), geht Paris ja nur auf Partys, lächelt nett in die Kamera und wird durch reines Nichtstun stinkreich (obwohl sie es ja durch ihr Erbe ohnehin schon wäre). Alles was Paris Hilton vertickt wie Schmuck, Mode, Parfum, etc. verkauft sich im wesentlichen aufgrund ihres Namens bzw. auf Basis des Image das sie um ihre Person herum aufgebaut hat. Ich meine, kennt jemand noch jemanden der im Jahr 50 Millionen nur auf Basis seines Image macht? Klar gibt es auch andere junge Damen die im wesentlichen nur dadurch auffallen, daß sie irgendwie in der High Society rumhängen, nur die machen damit eben nicht Millionen Dollar, sondern lassen sich von jemandem aushalten.

Samstag, März 13, 2004

trash der woche: sumuru

schade, schade. "sumuru - planet der frauen" (nach einem sf-roman von sax rohmer) klang irgendwie geil, so nach einer horde dominanter frauen die männer peitschen und zu ihren willenlosen sklaven machen *lol*. und so ähnlich ging es gestern abend auch zu bei sumuru, nur halt viel zu unspektakulär. außer ein paar knackigen weibern in engen rüstungen konnte man dem film nichs abgewinnen.

wie der titel schon suggeriert ist es ein abklatsch von "planet der affen" (inklusive vorhergehender atomkatastrophe die hier aber hauptsächlich männer erwischt und einer matriarchalischen gesellschaft den weg bereitet) mit einer prise "insel der amazonen". daraus hätte man etwas machen können, doch die story ist dünn und nebenbei eine kampfansage an jegliche erzählerische logik; die dialoge sind ein einziges desaster. da wäre es dann konsequenter gewesen, die protagonistinnen noch etwas nackter zu machen und den ganzen trash ins spätabendprogramm zu verbannen.

als hauptdarsteller fungierte michael shanks der in der serie "stargate" bis zu seinem ausstieg den intellektuellen mimte und nun hier als macher nicht so recht glaubwürdig rüberkommt. die weibliche hauptrolle wurde mit alexandra kamp als königin sumuru besetzt, die zwar ansehnlich ist, deren schauspielerische leistungen aber noch... recht ausbaufähig sind. den bösewicht spielt simona levin als taxan, die in erster linie durch ihre verdächtig voluminösen lippen besticht.

verantwortlich für dieses machwerk ist unter anderem die münchener produktionsfirma tandem communications, die auch schon an der mäßigen neuverfilmung von dune mitgewirkt hat, in der auch uwe ochsenknecht eine nebenrolle hatte.

apropos "dune", heute abend (22:45 Uhr) zeigt der WDR die david lynch variante dieses sf-klassikers von frank herbert. und diese ältere verfilmung ist trotz mängel deutlich besser geraten als oben genannte. anschließend gibt es mit "blue velvet" einen zweiten exzellenten lynch-film (0:55 Uhr). wer also von all dem trash eine pause braucht, sollte sich das gönnen.

Montag, März 08, 2004

klassenkampf bei bigbrother

in der diese woche angelaufenen fünften staffel von big brother, wurde als neuerung ein drei klassen system eingeführt. je drei personen leben auf dem luxus-, dem normalo- und dem survivor-level. letztere gruppe muß sogar draußen in zelten leben und bekommt nur das nötigste.

die erste kaste kann dienstleistungen der anderen beiden kasten in anspruch nehmen, die normalos erhalten dafür geld, von dem sie sich was kaufen können. die survivor müssen es umsonst machen, haben also faktisch den status von leibeigenen.

der witz liegt nun darin, daß die verschiedenen personen auch real in der entsprechenden schicht beheimatet sind. sprich, im reichen-level sind dann auch wirklich halbwegs gut situierte teilnehmer, in den zelten schlafen die echten proles (industrieschweißer, stripperin, etc.) und die normalos sind der mittelstand. es gibt jedoch -- soweit ich es verstanden habe -- möglichkeiten des auf- und abstiegs.

die jW riecht denn auch sofort menschenverachtendes:

"(...) Ein harter Typ, dessen Stolz enge Grenzen hat: Als sich die 'Reichen' am Dienstag durch die Gitterstäbe hindurch mäßig dafür interessierten, was er denn so 'beruflich' mache, legte er sich umgehend eine Scheinexistenz zu, faselte etwas von 'selbständig', kürzlich gegründeter 'Eventagentur' und den unschlagbaren Vorteilen des 'E-Bay-Handels'. Sein Daumen klemmte vorne in der Tasche seiner Nietenjeanslederhose. Die Unbeholfenheit machte ihn äußerst wahrhaftig. Pietätlos leitete die Moderatorin Ruth Moschner darauf zur Werbung über: 'Nach der Pause zeigen wir Ihnen mal, was man sich alles so leisten kann, wenn man sein Geld mit ehrlicher Arbeit verdient.' (...)" roflmao

meine favoritin ist indes die stripperin sandra, die wie mir mitgeteilt wurde (rofl) beim berliner regional sender tv.b des nächtens regelmäßig die hüllen fallen läßt. und da es ja bei big brother unterm strich doch nur darum geht, sich nackig zu machen, ist eine stripperin doch die klare favoritin ;).

Samstag, März 06, 2004

hertie school of governance *lacht*

in einem aktuellen SPON-artikel werden zwei neue "elite-institutionen" vorgestellt, die künftig deutschlands politik-elite ausbilden sollen. darunter auch die von der hertie stiftung finanzierte "hertie school of governance" lol. nicht mal im land der unbegrenzten möglichkeiten gibt es eine derart beknackte namensfindung. man stelle sich vor, harvard würde die "walmart school of governance" einrichten *rofl*. was kommt als nächstes? vielleicht die "aldi school of sociology"? :p

mal ganz abgesehen davon, daß es natürlich ohnehin äußerst fraglich ist, ob so eine aus dem boden gestampfte akademie ihrem elitären anspruch gerecht werden kann, in der gelackte bonzenkinder den umgang mit englischen buzzwords und die erstellung von schicken powerpoint-präsentationen erlernen; stellt sich darüber hinaus die frage, ob man eine solche institution nach einer ramsch-laden-kette benennen sollte, nur weil diese die sache fördert. da konterkariert doch dann allein schon der name den anspruch elitär zu sein *rofl*.

wenn dann auch noch wie hier von SPON ein vergleich zur französischen ecole nationale d'administration (ENA) angesprochen wird, geht das schon in richtung größenwahn *lol*.

Freitag, März 05, 2004

hörzu online schlägt telepolis

heise.de feiert den erhalt eines leadawards in der kategorie "special interest onlinemagazin des jahres" für telepolis, bekommt aber nur bronze nach hörzu online und kicker *lol*.

und darauf sind sie auch noch stolz *rofl*. einen award bei dem man hinter hörzu und kicker zurückstecken muß, sollte man dann vielleicht doch lieber still und leise ins regal räumen.