Sonntag, Dezember 30, 2007
Fast Food Freestyle
Wie bestellt eigentlich ein richtiger Rapper im Drive-In (im Englischen eigentlich Drive-Thru) sein Fastfood? Joe Woody macht es im "Fast Food Freestyle" vor. Ein Video das bei YouTube zurecht die 10 Millionen Marke hinter sich gelassen hat; einfach nur herrlich.
"I need a double cheeseburger and hold the lettuce / Don't be frontin' son no seeds on a bun / We be up in this drive thru / Order for two / I gots a craving for a number nine like my shoe / We need some chicken up in here / In this dizzle / For rizzle my mizzle / Extra salt on the frizzle / Dr. Pepper my brother / Another for your mother / Double double super size / And don't forget the fries..."
Samstag, Dezember 29, 2007
Lie Lie Lie
Serj Tankian ist in erster Linie als Sänger von "System of a Down" bekannt. Mit "Elect The Dead" erschien jetzt sein erstes Soloalbum das neben solch anmutig-lyrischen Titeln wie "Beethoven's Cunt" auch das hier vorgestellte "Lie Lie Lie" enthält.
Das Video ist eine Art Collagen-Spiel und wurde von Martha Colburn gedreht. Leider habe ich nicht herausbekommen, welcher weibliche Counterpart dort neben Serj singt und auch symbolisch im Video auftritt. Serj selbst hat über den Song gesagt: "Then I realized the lyrics were way too serious for such a silly song. So I ripped them up, threw them on the floor and went in and did it all on the fly, just having fun and creating it all again from scratch. In the end the song became this really crazy, humorous drama" (Interview mit soadfans.com).
Natürlich klingt der Song sehr nach "System of a Down", aber das ist vielleicht nicht schlecht so und kann auch nicht wirklich überraschen. Das fortlaufende "la la la la la" mag auf Dauer nerven, insgesamt ist der Song jedoch stimmig und das Video gelungen.
Freitag, Dezember 28, 2007
Baile Funk
In der Tracks-Sendung vom 13.12. gab es einen Beitrag zum brasilianischen "Baile Funk" (auch "Rio Funk", "Favela Funk" oder "Funk Carioca"), den ich ziemlich beeindruckend fand und der sich zum Glück auch bei YouTube findet:
In der Wikipedia kann man nachlesen:
"Die Stilrichtung entstand in den mittleren 80er Jahren aus der Miami-Bass-Musik der USA, einer schnellen, von elektronischen Beats gekennzeichneten Spielform des Hip Hop, die in Referenz auf das Stück 'Planet Rock' von Afrika Bambaataa entstand. Im Unterschied zum Miami Bass legten die brasilianischen Funkeiros unter den typischen Sound des Drumcomputers TR-808 auch traditionelle, brasilianische Percussionrhythmen.
Die Texte im Rio Funk handeln, ähnlich explizit wie im amerikanischen Gangsta Rap, von Sex, Drogen und Kriminalität und sind oft extrem gewaltverherrlichend - sie spiegeln den sozialen Alltag in den Favelas, den Slums von Rio de Janeiro wieder. Die große Mehrheit der Funk-Künstler stammen aus den Favelas.
Baile Funk wird auf 'Funk-Bällen' zelebriert, diemeist in Turnhallen oder Fußballplätzen der Favelas stattfinden. Die Musik wurde in Europa zunächst vor allem wegen der oft in Massenschlägereien ausartenden Bailes de Corredor (auch Funk Balls genannt) berüchtigt
Bei den 'Bailes de Corredor' spaltete sich ein Teil der Tänzer in zwei Seiten, die oft zwei rivalisierenden Gangs des Viertels entsprachen. Zwischen diesen beiden Lados gibt es einen Korridor, in dem die Funkeiros sich gegenseitig kampflustig anspringen - kontrolliert von Security Guards, die die Funkeiros vor allzu gewalttätigen Übergriffen abhielten.
Die Bailes de Corredor wurden aufgrund der zahlreichen Todesfälle während dieser Veranstaltungen im Jahr 1992 verboten; dennoch sterben in Rio weiterhin jedes Wochenende Funkeiros, vor allem während Drogengeschäften, Polizeirazzien oder Gang bedingten Gewaltaktionen. Der Beliebtheit des Musikstils tut dies indes keinen Abbruch. Heute liebt auch das weiße, wohlhabende Rio de Janeiro den Funk, und tanzt in den Stadtteilen Copacabana, Ipanema oder Leblon auf Funk-Partys..." (Wikipedia)
My-Space-Profile von einigen bekannten Baile Funk Acts:
Einfach mal reinhören, zumindest einige Stücke klingen wirklich nicht schlecht.
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Donnerstag, Dezember 27, 2007
Piece of Me
Als ich das Video zu "Piece of Me" zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich noch, "Hey kein schlechter Britney-Klon", doch es stellte sich heraus, daß das Stück wirklich von Britney Spears ist. Der Song und das Video sind überraschend gut.
Allein dieses an markanten Stellen hereingeschnittene "Hahnkrähen" ist einfach nur herrlich, dazu kommt dieser wirklich gute Sound der fast schon an Daft Punk oder an einen der neueren Madonna-Songs erinnert. Der massive Einsatz von Synthesizern ist sicherlich nicht jedermanns Fall, ich finde trotzdem es klingt besser als so ziemlich alles was Britney bisher herausgebracht hat.
Im Song wie im Video geht es darum wie die arme Britney von den Paparazzi verfolgt wird, was nur bedingt unterhaltsam ist, aber trotzdem solide umgesetzt wurde.
Sonntag, Dezember 23, 2007
Christmas Special: Don't Shoot Me Santa
"Don’t shoot me Santa Claus / Well no one else around believes me / But the children on the block they tease me / I couldn’t let them off that easy"
So bittet der Ich-Erzähler in "Don't Shoot Me Santa", dem neuen Song der "Killers", den Weihnachtsmann darum, ihn nicht zu erschießen, obwohl er selbst zuvor ein paar arme Seelen in die Hölle geschickt hat. Doch Santa ist unerbittlich, am Ende vergräbt er im Video Frontman Brandon Flowers symbolisch in der Mojave-Wüste (die Band kommt aus Las Vegas), nachdem Brandon und Band ihn in der Wüste zurückgelassen haben.
Verantwortlich für dieses ausgesprochen lustige und sarkastische Video ist angeblich Matthew Gray Gubler. Song und Video passen zueinander, und allein schon wegen dem Tannenbaum-Pulli von Brandon Flowers hat das Stück gute Chancen ein echter Weihnachtsklassiker zu werden.
Samstag, Dezember 22, 2007
Christmas Special: Terry Pratchetts "Hogfather"
In Terry Pratchetts Kultroman "Schweinsgalopp" (org.: "Hogfather") aus der Scheibenwelt-Serie verschwindet der Weihnachtsmann und der Tod übernimmt seine Rolle.
Der Weihnachtsmann heißt in der fiktiven "Scheibenwelt" in der die Geschichte spielt "Schneevater" (bzw. im englischen Original "Hogfather", was wörtlich übersetzt eher so viel wie "Schweinevater" heißen müßte; der Schlitten wird auch von Schweinen gezogen).
Zu verantworten haben sein Verschwinden die sog. "Revisoren der Realität", die "alles Lebende verachten, weil es nicht berechenbar ist" (Wikipedia). Ihr Masterplan: "Wenn der Schneevater verschwunden bleibt, wird die Sonne nicht aufgehen, da diese vom Glauben angetrieben wird –- und der Schneevater ist früher einmal ein Sonnengott gewesen" (ebd.).
Solange der Schneevater verschwunden bleibt schlüpft der etwas naive Tod in seine Rolle und verursacht dabei einiges Chaos. So nimmt er z.B. auch in einem Kaufhaus die Rolle des Schneevaters ein, obwohl dort normalerweise nur ein Schauspieler die Rolle des Schneevaters spielt. "Die Kinder bekommen statt kleiner, unpersönlicher Präsente genau das, was sie sich zu Weihnachten wünschen, egal, wie teuer oder gefährlich diese Objekte sind" (ebd.).
Ebenfalls verschwunden ist die Zahnfee (die in Wahrheit der erste Schwarze Mann ist). "Das Fehlen des Schneevaters und der Einbruch ins Domizil der eigentlichen Zahnfee bewirken, dass bei jeder Erwähnung eines neuen Aberglaubens (etwa: 'Habt ihr euch noch nie gefragt, woher eigentlich die Warzen kommen?') augenblicklich eine entsprechende Wesenheit entsteht" (ebd.). Es bricht also nach und nach immer größeres Chaos aus.
Schließlich ist es die Enkelin des Tods, Susanne Sto Helit, die der Sache auf den Grund geht und eine Verschwörung aufdeckt...
Im Jahr 2006 gab es eine aufwändige, zweiteilige Adaption von "Hogfather" auf dem britischen Sender "Sky One" zu sehen (produziert von der British Sky Broadcasting Gesellschaft).
Und eben diese Adaption gibt es dieses Jahr auch bei uns im Fernsehen. Pro7 zeigt beide Teile am 25.12. ab 15:30 Uhr und als Wiederholung noch mal Nachts ab 0:55 Uhr.
Pratchett gelingt in "Hogfather" das Kunststück Weihnachten zu verspotten (hier besonders die Kommerzialisierung), es zeitgleich aber auch zu zelebrieren, herauszuheben. Die Fernsehadaption hat wohlwollende Kritiken bekommen; nicht nur für die Kleinen lohnt es sich sicherlich mal reinzuzappen.
Der Weihnachtsmann heißt in der fiktiven "Scheibenwelt" in der die Geschichte spielt "Schneevater" (bzw. im englischen Original "Hogfather", was wörtlich übersetzt eher so viel wie "Schweinevater" heißen müßte; der Schlitten wird auch von Schweinen gezogen).
Zu verantworten haben sein Verschwinden die sog. "Revisoren der Realität", die "alles Lebende verachten, weil es nicht berechenbar ist" (Wikipedia). Ihr Masterplan: "Wenn der Schneevater verschwunden bleibt, wird die Sonne nicht aufgehen, da diese vom Glauben angetrieben wird –- und der Schneevater ist früher einmal ein Sonnengott gewesen" (ebd.).
Solange der Schneevater verschwunden bleibt schlüpft der etwas naive Tod in seine Rolle und verursacht dabei einiges Chaos. So nimmt er z.B. auch in einem Kaufhaus die Rolle des Schneevaters ein, obwohl dort normalerweise nur ein Schauspieler die Rolle des Schneevaters spielt. "Die Kinder bekommen statt kleiner, unpersönlicher Präsente genau das, was sie sich zu Weihnachten wünschen, egal, wie teuer oder gefährlich diese Objekte sind" (ebd.).
Ebenfalls verschwunden ist die Zahnfee (die in Wahrheit der erste Schwarze Mann ist). "Das Fehlen des Schneevaters und der Einbruch ins Domizil der eigentlichen Zahnfee bewirken, dass bei jeder Erwähnung eines neuen Aberglaubens (etwa: 'Habt ihr euch noch nie gefragt, woher eigentlich die Warzen kommen?') augenblicklich eine entsprechende Wesenheit entsteht" (ebd.). Es bricht also nach und nach immer größeres Chaos aus.
Schließlich ist es die Enkelin des Tods, Susanne Sto Helit, die der Sache auf den Grund geht und eine Verschwörung aufdeckt...
Im Jahr 2006 gab es eine aufwändige, zweiteilige Adaption von "Hogfather" auf dem britischen Sender "Sky One" zu sehen (produziert von der British Sky Broadcasting Gesellschaft).
Und eben diese Adaption gibt es dieses Jahr auch bei uns im Fernsehen. Pro7 zeigt beide Teile am 25.12. ab 15:30 Uhr und als Wiederholung noch mal Nachts ab 0:55 Uhr.
Pratchett gelingt in "Hogfather" das Kunststück Weihnachten zu verspotten (hier besonders die Kommerzialisierung), es zeitgleich aber auch zu zelebrieren, herauszuheben. Die Fernsehadaption hat wohlwollende Kritiken bekommen; nicht nur für die Kleinen lohnt es sich sicherlich mal reinzuzappen.
Freitag, Dezember 21, 2007
Christmas Special: Ladykillers (1955) vs. Ladykillers (2004)
Welche Version von "Ladykillers" ist besser, das britische Original aus dem Jahr 1955 mit Alec Guinness in der Hauptrolle oder das Remake von den Coen Brüdern aus dem Jahr 2004? Diese Frage kann sich am 24.12. jeder selbst ultimativ beantworten. Da kommt nämlich das Remake um 20:15 Uhr auf Pro7 und das Original um 1:50 Uhr in der ARD.
Im Original von 1955 von Regisseur Alexander Mackendrick spielt Alec Guinness das brillante Verbrechergehirn "Professor" Marcus. Um einen Geldtransport auszurauben mietet er sich mit seiner Gang bei der alten Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) ein. Der alten Dame täuschen die Verbrecher vor, sie sein ein Kammerorchester und würden regelmässig zusammen üben.
Der Überfall läuft wie geplant ab, sogar unter Mithilfe der ahnungslosen Mrs. Wilberforce. Doch durch ein Mißgeschick bekommt diese dann doch etwas von dem Raub mit und fordert die Gang nun auf, das Geld zurückzugeben. Die denkt natürlich nicht daran und faßt stattdessen den Entschluß, die alte Dame um die Ecke zu bringen. Da sie allen Beteiligten aber inzwischen ans Herz gewachsen ist, bringt es keiner fertig, den Mord durchzuziehen. Es wird gelost.
Doch soweit kommt es dann gar nicht mehr, unter den Mitglieden der Bande bricht Streit aus und jeder versucht allein mit der Beute abzuhauen. Nacheinander verunglücken alle bis nur noch Marcus und der besonders brutale Louis (Herbert Lom) übrig sind. Marcus schafft es Louis zu erledigen, verunglückt dann aber selbst.
Nun hat Mrs. Wilberforce die gesamte Beute und will sie der Polizei zurückgeben. Dort glaubt man ihrer Geschichte aber nicht, so daß Mrs. Wilberforce das gesamte Geld für sich behalten kann und am Ende die einzige Gewinnerin ist.
Die Brüder Ethan und Joel Coen verlegen den Plot der Geschichte in ihrem Remake aus dem London der Nachkriegszeit in die Gegenwart der südlichen USA.
Hier ist das Ziel des Raubs ein Casino zu dem Professor G.H. Dorr (Tom Hanks) mit seiner Bande vom Keller der leicht verschrobenen, alten Lady Munson (Irma P. Hall) aus einen Tunnel graben will. Der alten Dame erzählen sie, sie würden in einer Kirchenband spielen.
Ansonsten ähneln sich die Geschichte natürlich stark, bis auf den Versuch des Professors die alte Dame zu töten, den es im Original soweit ich weiß nicht gab. Auch hier triumphiert der Professor am Ende nur kurz bis auch er verunglückt. Wieder geht die alte Dame mit der Beute zur Polizei, wieder glaubt man ihr nicht.
Obwohl die Coen-Brüder absolute Meister ihres Fachs sind ("Arizona Junior", "Hudsucker", "Fargo", "The Big Lebowski", etc.), gilt dieses Remake von "The Ladykillers" als ein verhältnismäßig schwacher Film von ihnen. Zumindest waren die Kritiken recht durchwachsen, einige lobten den Film, andere verrissen ihn.
Das Original lebt besonders von seinem schwarzen Humor, was im Remake in dieser Intensität angeblich nicht mehr wiederzufinden sein soll. Die Gags des Originals wirken im Remake lasch oder fallen ganz unter den Tisch. Ersetzt wurden sie angeblich durch unpassend wirkenden Fäkalhumor.
Demgegenüber heißt es im Lexikon des internationalen Films anerkennend: "Der von Spielwitz und klugen Zitationen getragene Film transferiert den nostalgischen Charme der Vorlage in die Jetztzeit und unterhält mit inszenatorisch souveräner Leichtigkeit".
Man sollte die Chance also nutzen sich am Heiligabend gleich beide Versionen, das Remake am Abend und das Original in der Nacht, anzusehen um sich so selbst ein Urteil bilden zu können, ob das Remake an das Original heranreicht oder nicht.
Im Original von 1955 von Regisseur Alexander Mackendrick spielt Alec Guinness das brillante Verbrechergehirn "Professor" Marcus. Um einen Geldtransport auszurauben mietet er sich mit seiner Gang bei der alten Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) ein. Der alten Dame täuschen die Verbrecher vor, sie sein ein Kammerorchester und würden regelmässig zusammen üben.
Der Überfall läuft wie geplant ab, sogar unter Mithilfe der ahnungslosen Mrs. Wilberforce. Doch durch ein Mißgeschick bekommt diese dann doch etwas von dem Raub mit und fordert die Gang nun auf, das Geld zurückzugeben. Die denkt natürlich nicht daran und faßt stattdessen den Entschluß, die alte Dame um die Ecke zu bringen. Da sie allen Beteiligten aber inzwischen ans Herz gewachsen ist, bringt es keiner fertig, den Mord durchzuziehen. Es wird gelost.
Doch soweit kommt es dann gar nicht mehr, unter den Mitglieden der Bande bricht Streit aus und jeder versucht allein mit der Beute abzuhauen. Nacheinander verunglücken alle bis nur noch Marcus und der besonders brutale Louis (Herbert Lom) übrig sind. Marcus schafft es Louis zu erledigen, verunglückt dann aber selbst.
Nun hat Mrs. Wilberforce die gesamte Beute und will sie der Polizei zurückgeben. Dort glaubt man ihrer Geschichte aber nicht, so daß Mrs. Wilberforce das gesamte Geld für sich behalten kann und am Ende die einzige Gewinnerin ist.
Die Brüder Ethan und Joel Coen verlegen den Plot der Geschichte in ihrem Remake aus dem London der Nachkriegszeit in die Gegenwart der südlichen USA.
Hier ist das Ziel des Raubs ein Casino zu dem Professor G.H. Dorr (Tom Hanks) mit seiner Bande vom Keller der leicht verschrobenen, alten Lady Munson (Irma P. Hall) aus einen Tunnel graben will. Der alten Dame erzählen sie, sie würden in einer Kirchenband spielen.
Ansonsten ähneln sich die Geschichte natürlich stark, bis auf den Versuch des Professors die alte Dame zu töten, den es im Original soweit ich weiß nicht gab. Auch hier triumphiert der Professor am Ende nur kurz bis auch er verunglückt. Wieder geht die alte Dame mit der Beute zur Polizei, wieder glaubt man ihr nicht.
Obwohl die Coen-Brüder absolute Meister ihres Fachs sind ("Arizona Junior", "Hudsucker", "Fargo", "The Big Lebowski", etc.), gilt dieses Remake von "The Ladykillers" als ein verhältnismäßig schwacher Film von ihnen. Zumindest waren die Kritiken recht durchwachsen, einige lobten den Film, andere verrissen ihn.
Das Original lebt besonders von seinem schwarzen Humor, was im Remake in dieser Intensität angeblich nicht mehr wiederzufinden sein soll. Die Gags des Originals wirken im Remake lasch oder fallen ganz unter den Tisch. Ersetzt wurden sie angeblich durch unpassend wirkenden Fäkalhumor.
Demgegenüber heißt es im Lexikon des internationalen Films anerkennend: "Der von Spielwitz und klugen Zitationen getragene Film transferiert den nostalgischen Charme der Vorlage in die Jetztzeit und unterhält mit inszenatorisch souveräner Leichtigkeit".
Man sollte die Chance also nutzen sich am Heiligabend gleich beide Versionen, das Remake am Abend und das Original in der Nacht, anzusehen um sich so selbst ein Urteil bilden zu können, ob das Remake an das Original heranreicht oder nicht.
Donnerstag, Dezember 20, 2007
Christmas Special: Bad Santa
Als ich neulich zum ersten mal "Bad Santa" (2003) sah, litt ich höllische Qualen, denn ich hatte Reizhusten und mußte während des Films fortlaufend lachen. Der Film hat definitiv "Schöne Bescherung" (orig.: Christmas Vacation) als meine Lieblings-Weihnachts-Trash-Komödie abgelöst.
Billy Bob Thornton spielt in "Bad Santa" den versoffenen Weihnachtsmann-Darsteller Willie T. Stokes, der sich darauf spezialisiert hat mit seinem kleinwüchsigen Kollegen (Tony Cox als Marcus) das jeweilige Kaufhaus auszuräumen, in dem die beiden gerade arbeiten.
Jedes Jahr schwört sich Willie, daß es sein letzter Raubzug war, daß er sich mit dem Geld in Florida zur Ruhe setzen will. Doch wegen seines Alkoholismus' und seiner ausschweifenden Lebensweise ist er am Ende des Jahres in Florida immer wieder pleite und muß zurück in den Norden um mit Marcus einen neuen Raub zu planen.
Willie und Marcus verstehen sich nicht wirklich, denn Marcus stört sich inbesondere an Willies mangelnder Professionalität. Als Alkoholiker fällt Willie immer wieder negativ auf, zudem haßt er seinen Job, was all die Kinder die täglich bei ihm im Kaufhaus erscheinen zu spüren bekommen.
Erschwerend kommt hinzu, daß den beiden in diesem Jahr der Kaufhaus-Detektiv Gin (absolut genial: Bernie Mac) auf die Schliche kommt und seinen Anteil am geplanten Raub fordert.
Als Willie irrtümlich glaubt, die Polizei würde ihm bereits nachschnüffeln, zieht er kurzerhand in das Haus des 10jährigen Thurman Merman (Brett Kelly), der ihm schon eine ganze Weile mit endlosen Fragen auf den Keks geht. Thurman lebt bei seiner demenzkranken Großmutter (Cloris Leachman), denn sein Vater, ein Buchhalter, sitzt zur Zeit im Knast ein.
Thurman ist das, was man heute umgangssprachlich als "Opfer" bezeichnet. Ein dicklicher Junge, etwas schwer von Begriff, der ständig nur gemobbt und gehänselt wird. Durch den Umgang mit Thurman lernt der griesgrämige und ständig fluchende Willie die Idee des Weihnachtens langsam wieder schätzen. Er versucht Thurman zu helfen, ihm Selbstvertrauen zu geben.
Ursprünglich war zunächst Bill Murray und später auch Jack Nicholson für die Rolle des Willie im Gespräch, Billy Bob Thornton war am Ende also nur dritte Wahl. Dennoch scheint ihm die Rolle des Weihnachts-Kotzbrockens Willie wie auf den Leib geschrieben.
Weitere Highlights am Rande: Lauren Graham, bekannt als Lorelai Gilmore von den Gilmore Girls, mimt die weihnachtsmann-geile Thekenschlampe und John Ritter (der kurz nach dem Film verstarb) den völlig verklemmten, herumstotternden Vorgesetzten Willies im Kaufhaus.
Insgesamt ist "Bad Santa" eine wenn auch etwas platte doch ausgesprochen unterhaltsame Komödie und ein absolutes Muß für alle, denen der alljährliche Weihnachts-Hype auf den Senkel geht.
Billy Bob Thornton spielt in "Bad Santa" den versoffenen Weihnachtsmann-Darsteller Willie T. Stokes, der sich darauf spezialisiert hat mit seinem kleinwüchsigen Kollegen (Tony Cox als Marcus) das jeweilige Kaufhaus auszuräumen, in dem die beiden gerade arbeiten.
Jedes Jahr schwört sich Willie, daß es sein letzter Raubzug war, daß er sich mit dem Geld in Florida zur Ruhe setzen will. Doch wegen seines Alkoholismus' und seiner ausschweifenden Lebensweise ist er am Ende des Jahres in Florida immer wieder pleite und muß zurück in den Norden um mit Marcus einen neuen Raub zu planen.
Willie und Marcus verstehen sich nicht wirklich, denn Marcus stört sich inbesondere an Willies mangelnder Professionalität. Als Alkoholiker fällt Willie immer wieder negativ auf, zudem haßt er seinen Job, was all die Kinder die täglich bei ihm im Kaufhaus erscheinen zu spüren bekommen.
Erschwerend kommt hinzu, daß den beiden in diesem Jahr der Kaufhaus-Detektiv Gin (absolut genial: Bernie Mac) auf die Schliche kommt und seinen Anteil am geplanten Raub fordert.
Als Willie irrtümlich glaubt, die Polizei würde ihm bereits nachschnüffeln, zieht er kurzerhand in das Haus des 10jährigen Thurman Merman (Brett Kelly), der ihm schon eine ganze Weile mit endlosen Fragen auf den Keks geht. Thurman lebt bei seiner demenzkranken Großmutter (Cloris Leachman), denn sein Vater, ein Buchhalter, sitzt zur Zeit im Knast ein.
Thurman ist das, was man heute umgangssprachlich als "Opfer" bezeichnet. Ein dicklicher Junge, etwas schwer von Begriff, der ständig nur gemobbt und gehänselt wird. Durch den Umgang mit Thurman lernt der griesgrämige und ständig fluchende Willie die Idee des Weihnachtens langsam wieder schätzen. Er versucht Thurman zu helfen, ihm Selbstvertrauen zu geben.
Ursprünglich war zunächst Bill Murray und später auch Jack Nicholson für die Rolle des Willie im Gespräch, Billy Bob Thornton war am Ende also nur dritte Wahl. Dennoch scheint ihm die Rolle des Weihnachts-Kotzbrockens Willie wie auf den Leib geschrieben.
Weitere Highlights am Rande: Lauren Graham, bekannt als Lorelai Gilmore von den Gilmore Girls, mimt die weihnachtsmann-geile Thekenschlampe und John Ritter (der kurz nach dem Film verstarb) den völlig verklemmten, herumstotternden Vorgesetzten Willies im Kaufhaus.
Insgesamt ist "Bad Santa" eine wenn auch etwas platte doch ausgesprochen unterhaltsame Komödie und ein absolutes Muß für alle, denen der alljährliche Weihnachts-Hype auf den Senkel geht.
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Mittwoch, Dezember 19, 2007
Christmas Special: Die Wahrheit über den Weihnachtsmann
Na, habt ihr euch schon mal gefragt, wo der Weihnachtsmann herkommt? Vom Nordpol? Weit gefehlt. Die häßliche Wahrheit zeigt uns nun "Woodpecker Film Helsinki". Sie gewähren uns einen Einblick in die Arbeit der "Rare Exports Inc.", welche Weihnachtsmänner in freier Wildbahn fängt, abrichtet und anschließend in die ganze Welt exportiert.
Wer mehr erfahren möchte, sollte sich auch den zweiten Teil reinziehen, der die "official safety instructions" enthält. Denn selbst nach seiner Abrichtung bleibt so ein Weihnachtsmann eine wilde Kreatur, die man nicht reizen sollte. Und gerät sie doch außer Kontrolle, gibt es nur noch eines, was man tun kann...
Dienstag, Dezember 18, 2007
Conquest
"Conquest" ist die letzte Singleauskopplung aus Icky Thump, dem aktuellen Album der "White Stripes". Der Song wurde ursprünglich von Corky Robbins geschrieben und erreichte in den 50er Jahre durch Patti Page eine hohe Popularität.
Im Video sieht man Leadsinger Jack White als Matador in einer Stierkampfarena. Der Kampf mit dem Stier verläuft zunächst nach Plan, doch am Ende bekommt Jack Skrupel und läßt vom Stier ab. Dieser zeigt sich aber allerdings alles andere als dankbar und dreht den Spieß um, was auch den Lyrics entspricht ("The hunted became the huntress / The hunter became the prey"). Schließlich muß Jack unter Buhrufen des Publikums aus der Arena flüchten.
Den White Stripes (feat. Regulo Aldama an der Trompete) ist mit "Conquest" ein gutes Cover gelungen zu dem Regisseurin Diane Martel ein passendes Video fabriziert hat.
Montag, Dezember 17, 2007
Hustler
"Simian Mobile Disco" ist eine Splittergruppe die aus "Simian" hervorgegangen ist. In der Wikipedia heißt es "The new group is more dance oriented and are in demand as remixers and DJs". Man ist aber natürlich bei rein elektronischer Musik geblieben.
Zum besten was "Simian Mobile Disco" bisher hevorgebracht haben zählt sicherlich "Hustler". Schon das erste Video zum Song war ziemlich "hot": Es zeigt ein paar junge Frauen die im Kreis sitzen und "Stille Post" spielen. Dabei kommen sie sich nach und nach immer näher...
In der hier vorgestellten zweiten "Verfilmung" des Stücks geht es nicht weniger zur Sache. Man sieht attraktive Frauen die mit Fast Food spielen und es in sich hineinstopfen. Während das aus einer rein ästhetischen Perspektive schon nicht mehr ganz so "glatt" aussieht wie für Dancevideos normalerweise üblich, eskaliert das Video in der zweiten Hälfte dann endgültig: die Frauen haben auf einmal ziemlich üble Fratzen und fangen an sich den Finger in den Hals zu stecken, um das Essen wieder loszuwerden
Und, sexy Frauen mit übel verzerrten Fratzen, woran erinnert uns das? Genau, an den Klassiker und die Mutter aller Freak-Videoclips "Window Licker" von Aphex Twin (den Clip muß man wirklich kennen, er gilt als Quantensprung und nirgendwo wird der insbesondere für viele Rap-Videos so typische "Booty Style" krasser verhöhnt). Der visuellen Anspielung auf "Window Licker" liegt vemutlich eine akustische zugrunde, aber da bin ich mir nicht 100% sicher.
Sonntag, Dezember 16, 2007
Fluorescent Adolescent
Über das Video zu "Fluorescent Adolescent" von den Arctic Monkeys wollte ich schon länger etwas schreiben, kam aber nicht dazu, weil ich mich weder an den Titel noch an den Interpreten erinnern konnte.
Dabei ist der Plot des Videos schon ziemlich genial: Es geht um zwei schon etwas in die Jahre gekommende Gangs, die eine bestehend aus Clowns, die andere bestehend aus Nicht-Clowns. In einer verlassenen Lagerhalle kommt es zum Showdown in Form einer Massenschlägerei (Streitgegenstand ist offenbar die Beute eines Raubs). In einer Rückblende sieht man, daß der Chef der Clowns und der Chef der Nicht-Clowns früher mal gute Freunde gewesen sein müssen.
Am Ende versucht der Boss der Nicht-Clowns den Chef der Clowns zu überfahren, doch dieser setzt die Benzinspur des Autos in Brand, so daß der Boss der Nicht-Clowns mit seiner Karre in die Luft fliegt. Eine Szene die frappierend an das Ende des berühmten Videos von Radiohead zu "Karma Police" erinnert.
Samstag, Dezember 15, 2007
Hold On
"Korn" bringen zwar nichts mehr wirkliches Neues zu stande, ihr Sound und besonders auch ihre Videos sind aber immer noch erwähnenswert. Das Video zur Singleauskopplung "Hold On" von ihrem aktuellen, unbenannten Album beschäftigt sich mit dem Rodeo.
Es geht um "huge balls", die die Cowboys brauchen um beim Bullenreiten in "Ballsville" Erfolg zu haben und möglichst lange auf dem Stier zu bleiben. Zwei Kontrahenten (Munky und Jonathan aus der Band) versuchen einander im Wettkampf auszustechen. Das Video kann durch die bewußt übertriebene Inszenierung als Persiflage der Rodeo-Kultur verstanden werden. Es ist aber auch dem legendären Bullenreiter Lane Frost gewidmet, was gegen eine reine Verhohnepipelung spricht.
Leadsinger Jonathan Davis sagte über die eigentliche Bedeutung des Songs: "It's a song of empowerment. The message in 'Hold On' stems from my near-fatal blood disorder in 2006" (Wikipedia).
Freitag, Dezember 14, 2007
Me so horny
Quizfrage: Welche HipHop-Truppe hat den sexistischen, dauergeilen, Frauen objektivierenden Style auf die Spitze getrieben wie keine andere nach oder vor ihr? Die Antwort muß natürlich lauten: Die "2 Live Crew" (oft fälschlich "Life" geschrieben).
Ihr Rap-Style ist dem sog. "Miami Bass" zuzurechnen, der laut Wikipedia "von schnellen, elektronischen Beats" geprägt ist und in den 80er und 90er Jahren sehr populär war. Also der Ära vor dem Durchbruch dessen was man heute weit unter "Gangster Rap" subsumiert.
Das erfolgreichste Album der "2 Live Crew" war "As Nasty As They Wanna Be" (1989) und die bekannteste Singleauskopplung aus dem Album ist "Me so horny".
Der Song baut als Sample auf einem Zitat aus dem Kubrick Klassiker "Full Metal Jacket" auf, dort sagt eine vietnamesische Prostituierte in gebrochenem Englisch zu einem Soldaten: "Hey baby, you got girlfriend Vietnam? Me so horny. Me love you long time".
Mit Lyrics wie "Put your lips on my dick and suck my asshole too" war der Ärger natürlich vorprogrammiert, alle Versuche die Crew aus der Öffentlichkeit zu verbannen änderten aber nichts an ihrem Erfolg. Als ich in der Pubertät steckte, haben wir ständig die "2 Live Crew" gehört, eben gerade auch weil ihre Musik indiziert war.
Und mal abgesehen von all der Prolligkeit, der "Miami Bass" überzeugt mit seinen Beats auch heute noch und animiert zum Mitwippen.
Donnerstag, Dezember 13, 2007
Take me out
"Take me out" stammt vom Album "Franz Ferdinand" der gleichnamigen Band, die mit diesem 2004 ihren Durchbruch schaffte.
"Take me out" ist bis heute der bekannteste Song der Band und das Video gilt inzwischen als echter Klassiker, weshalb ich es hier nochmal einbringe.
"The promotional video for the song was directed by Jonas Odell. It includes the band in the midst of a somewhat Pythonesque (surreal Terry Gilliam style) animation involving quirky vintage figures and machinery. The video is a blend of the live action band superimposed into a 3D environment with animated 2D elements." (Wikipedia)
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