Dienstag, Januar 29, 2008

Kopf oder Zahl



Was für ein Sound kommt heraus, wenn man eine Band wie "Wir sind Helden" mit "Nena" kreuzt? Vermutlich so etwas wie der aktuelle Song "Kopf oder Zahl" der jungen Band "Jennifer Rostock". Zwar wird die Band eher dem Punk-Rock zugeordnet, Songs wie "Kopf oder Zahl" klingen aber deutlich mehr nach Pop.

Das Ambiente des Videos erinnert etwas an Pandas "Jeht Kacken", wenn auch vielleicht nicht ganz so kraß. Die Lyrics sind herrlich ("Ein Mann, ein Wort, ein Unterhemd, keine Haare aufm Kopf, aber gut gekämmt"), der Sound hat Ohrwurmpotential.

Und nachdem "Jennifer Rostock" nun auch bei Raabs Bundesvision Song Contest für MeckPom antreten werden, schaffen sie vielleicht sogar den Durchbruch im Mainstream.

Montag, Januar 28, 2008

Doctor Who

Mit schlappen 725 Folgen und einer Geschichte die bis ins Jahr 1963 zurückreicht ist "Doctor Who" wohl eine der erfolgreichsten Science-Fiction-Serien aller Zeiten (neben StarTrek). Die neuen, seit 2005 gedrehten Folgen zeigt ProSieben nun etwas versteckt jeden Samstag mit einer Doppelfolge von 17 bis 19 Uhr.

Die Hauptfigur ist "Der Doktor", der keinen näher bekannten Namen hat, was dann immer wieder zur Nachfrage "Doktor wer?", also "Doctor who?" führt. Der Doktor gehört einer außerirdischen, aber menschlich aussehenden Spezies an, die sich die Timelords nennen. Wobei der Doktor der letzte seiner Art ist. Die Timelords sind in der Lage durch Raum und Zeit zu reisen, wobei es ihnen aber strikt untersagt ist, sich in die Geschehnisse die sie beobachten einzumischen. Eine Regel, die der Doktor immer wieder bricht, was dann auch immer wieder negative Konsequenzen hat.

Das Raumschiff mit dem sich der Doktor durch Raum und Zeit bewegt ist die TARDIS, eine Abkürzung für "Time And Relative Dimensions In Space". Die TARDIS verfügt über eine Tarnvorrichtung die es ihr ermöglichen soll, sich unauffällig an die jeweilige Umgebung anzupassen. Zu den diversen Defekten unter denen die TARDIS des Doktors leidet gehört aber, daß sie immer wie eine britische Notrufsäule aussieht, die blaue Police box. Erst die Serie hat dazu geführt, daß diese blauen "Polzeihäuschen" in England einen ähnlichen Kultstatus erhielten, wie die noch bekannteren roten Telefonzellen.

Die Tatsache, daß der Schauspieler der den Doktor spielt über 40 Jahre hinweg immer wieder ausgewechselt werden mußte, wurde in den Plot der Serie integriert. Der Doktor reinkarniert immer wieder. So gab es bereits 10 Schauspieler, die die Rolle des Doctor Who übernahmen, in der ersten der neueren Staffeln aus dem Jahr 2005 wird er von Christopher Eccleston gespielt ("9. Doktor"), nach dessen Ausstieg aus der Serie dann von David Tennant ("10. Doktor").

An der Seite des Doktors befanden sich seit jeher diverse Companions, meistens Erdenbürger aus der Gegenwart, die den Doktor neugierig begleiten und ihm in zahlreichen Auseinandersetzungen mit böswilligen Außerirdischen beistehen. In den aktuellen Folgen wird diese Rolle durch Billie Piper wahrgenommen, die die attraktive Verkäuferin Rose Tyler spielt.

Gleich in der ersten Folge wird Rose von zum Leben erwachten Plastik-Schaufensterpuppen angegriffen. Der Doktor rettet sie und Rose revanchiert sich in dem sie ihrerseits den Doktor im Kampf mit dem "Chef-Plastik-Monster" rettet. Daraufhin nimmt der Doktor sie mit und beide reisen in der zweiten Folge fünf Milliarden Jahre in die Zukunft, wo der Erde die endgültige Vernichtung durch das natürliche Erlöschen (Kollabieren) der Sonne bevorsteht. Der "letzte Mensch" ist eine Frau die aussieht wie ein aufgespanntes Laken und einen Anschlag auf die VIPs plant, die dem außergewöhnlichen Spektakel von einer Raumstation aus beiwohnen wollen.

Die neuen Folgen von Doctor Who scheinen gut gelungen, der oft trocken-britische Humor mit vielen Anspielungen auf gesellschaftliche Zustände in der Gegenwart schimmert immer wieder durch. Hatten die alten klassischen Folgen früher nur 25 min. und ausgesprochen "brutale" (oft nervige) Cliffhanger, haben die neuen Folgen nun jeweils 45 min. und sind jeweils in sich abgeschlossen (von einigen Doppelfolgen mal abgesehen). Die Serie macht dies deutlich sehenswerter. Auch moderne Special Effects haben natürlich Einzug erhalten, allerdings nicht so massiv, daß sie die Handlung überdecken würden.

Daß ProSieben diese von der BBC produzierte eigentlich auch für die Primetime gedachte Serie ins nachmittägliche Samstag-Programm abschiebt ist ebenso typisch wie peinlich. Eine derartig gutgemachte Kultserie hat einen würdigeren Sendeplatz verdient. Andererseits muß man vermutlich dankbar sein, daß ProSieben die Serie überhaupt ausstrahlt. Bleibt abzuwarten, ob sie die erste Staffel wenigstens konsequent durchsenden und dann vielleicht sogar die zweite nachlegen.

Sonntag, Januar 27, 2008

C’était un rendez-vous



Im Jahr 1976 hatte der französische Regisseur Claude Lelouch gerade "Ein Hauch von Zärtlichkeit" abgedreht und vom Dreh noch einige Filmrollen übrig. Er befestigte daraufhin eine Kamera an der Stoßstange eines Mercedes 450 SEL 6.9 und drehte in einem einzigen Take (sic!) den knapp 9 minütigen Kurzfilm "C'était un rendez-vous", der zeigt, wie Lelouch mit einem absolut mörderischen Tempo am frühen Morgen durch die Pariser Innenstadt jagt.

Spiegel Online hat die Geschichte vor kurzem wieder ausgegraben, viele der dort eingebrachten Infos finden sich allerdings auch in der Wikipedia.

Nach diesen Quellen hört man im Video zwar den Motor eines Ferrari 275 GTB, tatsächlich hat Lelouch aber wie oben schon erwähnt einen Mercedes 450 SEL 6.9 gefahren, angeblich weil die noch härtere Federung des Ferrari keine brauchbaren Aufnahmen ermöglicht hätte. Der Sound des Ferrari Motors wurde dann nachträglich eingefügt, nachdem man dieselbe Strecke noch mal mit besagtem 275 GTB abgefahren war. Auch ist nach aktueller Faktenlage Lelouch die Strecke auch tatsächlich selbst gefahren und nicht irgendein professioneller Fahrer, wie lange vermutet wurde.

Die Herleitung des Titels (C’était un rendez-vous) erschließt sich erst am Ende des Films, Lelouch steigt aus (man sieht nur seine Beine) und umarmt eine Frau die gerade die Treppen hinauf kommt. Es handelt sich dabei um Gunilla Karlzon, die damalige Lebensgefährtin von Lelouch.

Die gefahrene Strecke laut Wikipedia: Tunnel auf dem Boulevard périphérique an der Porte Dauphine -> Avenue Foch -> Arc de Triomphe -> Avenue des Champs-Élysées -> Place de la Concorde -> Quai des Tuileries -> Louvre: Jardin du Carrousel -> Grand Opéra Paris -> Galeries Lafayette -> Trinite -> Pigalle -> Boulevard de Clichy -> Place Blanche -> Rue Coulaincourt -> den Montmartre hinauf -> Avenue Junot -> Rue Norvins -> Place du Tertre -> Sacré-Cœur.

Wer will, kann sich auf einer Website den Verlauf der Strecke auch bei Google Maps ansehen, während zeitgleich das Video bei Google Videos läuft. Man sieht also in "Echtzeit", wo sich das Auto gerade auf der Karte befindet.

Eine Strecke in unter 9 Minuten zu schaffen, für die man in Stoßzeiten bis zu einer Stunde braucht, ist eine respektable Leistung. Dabei ging Lelouch aber auch an die Grenze des Machbaren, es wurden insgesamt 15 überfahrene rote Ampeln gezählt und eine Spitzengeschwindigkeit von rund 140 km/h auf der Avenue Foch berechnet. Auf den Champs Elysées waren es immerhin auch 110 km/h. Mehrmals ist in dem Film zu sehen, wie Lelouch kurz vor einer Kollision mit Tauben, Passanten und besonders natürlich dem Querverkehr steht.

Juristische Konsequenzen hatte die Aktion allerdings wohl trotzdem keine, es hieß zwar der Film sei damals sofort beschlagnahmt worden und Lelouch in den Knast gewandert, doch weder das eine noch das andere läßt sich belegen.

Der Film ist radikaler und konsequenter als jede auf Film gebannte Verfolgungsjagd, gerade weil es nicht um ein künstlich inszeniertes Film-Rennen geht, das auf einer abgesperrten Strecke stattfindet. Dieser Faszination gegenüber steht die Tatsache, daß es natürlich völlig unverantwortlich ist, was Lelouch dort treibt, riskiert er doch nicht nur sein Leben, sondern auch das unbeteiligter Dritter. Heute wäre der Film nicht zuletzt aufgrund der erhöhten Verkehrsdichte selbst am frühen Morgen wohl nicht mehr machbar.

Samstag, Januar 26, 2008

Ready for the Floor



"Hot Chip" ist eine britische Elektropop- bzw. Synthie-Pop-Band. Ihre bisherigen Werke wurden von britischen Musik-Magazinen wie Mixmag oder dem New Musical Express zu den besten im jeweiligen Erscheinungsjahr gewählt.

Die Masterminds in der fünfköpfigen Band sind Alexis Taylor and Joe Goddard. Taylor ist auch der zentrale Akteur im Video zur aktuellen Single "Ready for the Floor". Hier mimt er Batmans Erzrivalen "Joker":

"The music video involves Alexis Taylor in 2 and 1/2 body styles: himself as The Joker from the Batman comics and as himself. The video is inspired by Japanese Television and ties in the theme of the Joker as Alexis challenges the other band members by means of tampering with physics.

In the beginning of the video, all of the band members' clothes are grey and they gradually upgrade to brighter colors once they manage to pass each challenge. Many more references to the Joker are made, as one of the repeated lyrics is 'You're my number one guy' which is a line by Carl Grissom the Joker's former boss from the 1989 film Batman." (Wikipedia)

Der zwei geteilte "body style" könnte auch als Referenz an einen weiteren von Batmans Feinden verstanden werden, Two-Face; was aber vielleicht doch etwas zuweit hergeholt wäre.

Der Track ist sehr eingängig und gefällt auf Anhieb, man muß freilich Elektropop mögen.

Freitag, Januar 25, 2008

Men in Trees

Seit Anfang Januar strahlt VOX nun jeden Freitag um 22 Uhr die neue Serie "Men in Trees" aus und es läßt sich feststellen, daß diese eine echte Bereicherung für das deutsche Fernsehen ist.

Anne Heche spielt hier die junge New Yorker Bestseller-Autorin Marin Frist. Marin verfaßt Beziehungsratgeber und ist fester Bestandteil der New Yorker Schickeria. Selbstbewußt glaubt sie sich mit Beziehungen wirklich gut auszukennen. Demnächst will sie ihren Verlobten heiraten, um dann im nächsten Buch das erfolgreiche Eheleben thematisieren zu können.

Auf einem Promotion-Flug nach Alaska erfährt Marin aber durch Zufall, daß ihr Verlobter sie betrügt. Sie hat aus Versehen seinen Laptop mitgenommen und entdeckt darauf eindeutige Fotos. Als sie daraufhin in Elmo, einem kleinen Küsten-Kaff im Niemandsland von Alaska, ankommt, ist sie völlig durch den Wind. Eigentlich will sie sofort wieder weg, doch durch die schlechte Infrastruktur (An- und Abreise nur mit einem kleinen Wasserflugzeug) muß sie zwangsläufig ein paar Tage in Elmo bleiben.

Die Stadt ist wild, archaisch und mit einem deutlichen Überschuß an Männern "gesegnet" (sie sitzen sogar in den Bäumen, wie Marin in der ersten Episode feststellt, daher der Titel der Serie). Alle zwischenmenschlichen Regeln, wie sie in der "Zivilisation" der Großstadt fester Bestandteil von Marins Gesellschaftsleben waren, scheinen hier etwas anders strukturiert zu sein. Dies und die Tatsache, daß sie keine Ahnung vom Fremdgehen ihres Verlobten hatte, in der falschen Annahme lebte, zwischen ihnen sei alles pefekt, führt bei Marin zu einem langsamen Prozeß des Selbstzweifels und dann zum Umdenken darüber, was eine wirklich gute Beziehung eigentlich auszeichnet.

Marin beschließt länger in Elmo zu bleiben, um ihr neues Buch über das Wesen der Männer zu schreiben. Langsam freundet sie sich mit den Bewohnern der Stadt an, wobei es auch immer wieder Spannungen und Mißverständnisse gibt, die dann die Komik der Serie ausmachen. Besonders zugeneigt ist Marin dem örtlichen Biologen Jack Slattery (James Tupper), der ganz anders zu ticken scheint, als die Männer, denen Marin bisher begegnet ist.

Weitere zentrale Nebencharaktere sind der einzige Pilot der Stadt, Buzz Washington (John Amos), und dessen "importierte", kratzbürstige Frau Mai Washington (Lauren Tom); der junge Patrick O'Bachelorton (Derek Richardson) der den regionalen Radiosender sowie das Hotel leitet und ein absoluter Fan von Marins Büchern ist; Annie O'Donnell (Emily Bergl), Marins größter Fan der ihr bis nach Elmo gefolgt ist; Ben Thomasson (Abraham Benrubi) der Besitzer der örtlichen Bar und dessen Ex-Frau Theresa Thomasson (Sarah Strange); die "Dorfpolizistin" Celia Bachelor (Cynthia Stevenson) die Marin immer wieder für irgend etwas Strafmandate erteilt; die Prostituierte Sara Jackson (Suleka Mathew) die im Nebenzimmer von Marin wohnt und sich zu deren bester Freundin entwickelt; und schließlich Jane (Seana Kofoed), die als Marins Agentin für sie in New York die Stellung hält und regelmässig mit Marin korrespondiert.

"Men in Trees" gehört in das sog. Dramedy-Genre, also zu jenen modernen Serien, die eine Mischung aus Drama und Comedy darstellen. Sie sind einerseits lustig und unterhaltsam, enthalten andererseits aber ernstere Passagen, bestehen also nicht nur aus reinem Klamauk. Entwickelt wurde die Serie von Jenny Bicks, die auch schon für "Sex and the City" Drehbücher verfaßt hat.

Die Rolle der etwas arroganten, schnöseligen, leicht zickigen aber eben doch eigentlich gutherzigen Marin Frist scheint Anne Heche wie auf den Leib geschrieben. Eine ähnliche Rolle spielte sie z.B. auch schon neben Harrison Ford in "Sechs Tage, sieben Nächte". Obwohl die Serie hauptsächlich durch sie getragen wird, spielen aber natürlich auch die zahlreichen fast durchgängig gut besetzten Nebencharaktere eine wichtige Rolle für den Erfolg der Serie.

Wie bei modernen Serien üblich bauen die einzelnen Episoden zwar aufeinander auf, die Kenntnis der Vorgeschichte ist allerdings nicht so wichtig wie bei anderen Serie. Dies hat den Vorteil, daß man als Zuschauer auch einen Einstieg findet, wenn man nicht jede Folge von Anfang an gesehen hat oder zwischendurch mal die ein oder andere Folge verpaßt hat.

Donnerstag, Januar 24, 2008

The Transporter - Villa Fight



The Transporter (orig.: Le Transporteur) ist ein modernes Action-Prunkstück von Luc Besson (Drehbuch, Produktion) und Louis Leterrier (Regie).

Der Film spielt im Südfrankreich (Nizza und Umgebung), Hauptakteur ist der Profifahrer und "Transportunternehmer" Frank Martin (Jason Statham). Er transportiert in seinem BMW Dinge von A nach B ohne Fragen zu stellen, egal ob es sich dabei um Pakete oder Personen handelt. Besonders das kriminelle Milieu greift auf seine Spezialdienste zurück.

In der hier gezeigten Szene (meiner Lieblingsszene) entgeht Frank nur knapp einem Anschlag, denn das Paket welches er liefern sollte, enthielt eine Bombe, die ihn "entsorgen" sollte. Er kehrt daraufhin zur Villa des Auftraggebers zurück und mischt dort im Alleingang eine Mafia-Crew auf. Neben der Choreografie zeichnet die Szene besonders auch der geniale Sound aus, der in dem Moment einsetzt, als Frank an der Tür klingelt.

Kleines Gimmick am Rande: Es handelt sich bei dem Ausschnitt um eine polnische Synchronfassung, vermutlich Marke Eigenbau :D.

Mittwoch, Januar 02, 2008

Ey DJ



"Culcha Candela" sind eine multikulturelle Dancehall/HipHop/Reggae -Formation aus Berlin. Die Mitglieder der Truppe kommen aus Uganda, Polen, Südkorea, Kolumbien und Deutschland und rappen daher konsequenterweise auch ziemlich international unter anderem auf Englisch, Spanisch und Deutsch, wobei letztere sicherlich die "Hauptsprache" für die meisten Stücke ist.

"Ey DJ" ist die aktuelle Singleauskopplung des aktuellen Albums "Culcha Candela". Ein netter Partyhit mit schönen Scratcheinlagen. Das Video ist nicht übermäßig spektakulär, paßt aber zu dem unterhaltsamen Fun-Song. Mir gefällt "Ey DJ" jedenfalls besser als ihr Nummer-Eins-Hit "Hamma!".